Trier. Zum diesjährigen »Diözesantag der katholischen Büchereiarbeit«, zu dem die Büchereifachstelle des Bistums Trier im Frühjahr 2017 geladen hatte, waren rund 130 Teilnehmer aus allen Regionen des Bistums nach Trier gekommen um sich über vielfältige, büchereirelevante Themen zu informieren und auszutauschen.
Der Diözesantag steht für Begegnung und Gespräch, der Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens und dem Austausch von Ideen, Tipps und Anregungen rund um die Büchereiarbeit. Er ist darüber hinaus immer auch willkommener Anlass, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Büchereien, in Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Arbeit, durch Vertreter des Bistums besonderen Dank auszudrücken.
Aus der Sicht des Vorsitzenden der Jury des »Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises« betonte Weihbischof Robert Brahm in seinem Grußwort die Nähe zwischen Juryarbeit und Büchereiarbeit: »In der Vermittlung speziell dieser Literatur kann Kirche mit ihren Büchereien dazu beitragen, dass ihre Botschaft und ihr Menschenbild auch und gerade in der heutigen Zeit hörbar und sichtbar bleiben«.
Anhand des wenige Tage zuvor bekannt gegebenen aktuellen Preisbuches von Anna Woltz: »Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte« berichtete er von eigenen, ganz persönlichen Leseerfahrungen und brachte auch gleich weitere Titel aus der Empfehlungsliste zur Anschauung mit. »Die darin zusammengestellten Titel fordern ihre Leser heraus«, so der Weihbischof, »sich mit deren Thematik und Charakteren auseinanderzusetzen und den eigenen Standpunkt zu überdenken«.
Einen weiteren Schwerpunkt widmete Weihbischof Brahm in seiner Ansprache der im vorausgegangenen Jahr beendeten Diözesansynode im Bistum Trier. Über zwei Jahre wurde dabei über die Zukunft des Bistums beraten und Vorschläge zu grundlegenden Reformen entwickelt. Im Kontext der Ergebnisse der Synode beleuchtete Weihbischof Brahm auch die zukünftige Rolle der Katholischen öffentlichen Büchereien im Bistum. Anhand vieler unterschiedlicher Beispiele aus dem Büchereialltag skizzierte er die bereits erkennbar guten Ansätze, die bei der Umsetzung in den Pfarreien der Zukunft sicherlich eine noch bedeutendere Rolle einnehmen könnten und schon heute im Sinne der Synode wirkten. Beeindruckt von über 135.000 jährlich erbrachten ehrenamtlichen Stunden würdigte er den Einsatz und das Engagement der über 1.200 Büchereimitarbeiter und Mitarbeiterinnen bistumsweit.
Guido Schröer, Geschäftsführer des Borromäusvereins, betonte in seinem Grußwort Rolle und Aufgabe des Vereins, den dieser mit seinen vielfältigen ideellen Unterstützungsangeboten, wie bspw. der Lektoratsarbeit, zusätzlicher zentraler Fortbildungsangebote sowie der überregionalen Lobbyarbeit für die katholische Büchereiarbeit in den Bistümern wahrnimmt. Dabei ging er auch noch einmal auf die Hintergründe zum aktuellen Dienstleisterwechsel zur »ekz bibliotheksservice« ein.
Dem schloss sich eine Präsentation durch ekz-Regional-Teamleiterin Özden Baran an, die die Gelegenheit gerne wahrnahm und das Leistungsspektrum sowie die spezifischen Angebote des neuen Dienstleisters für die Katholische Büchereiarbeit vorstellte und zur weiteren Gesprächs- und Fragerunde einlud.
Im Anschluss daran teilten sich die Teilnehmer in kleinere Gruppen auf, um sich den verschiedenen Arbeitsgruppen-Angeboten zu widmen.
Dabei ging es um so unterschiedliche Aspekte wie den Anregungen und Tipps zu gut umsetzbaren Vorlese- und Mitmachgeschichten, das Kennenlernen neuer Geldquellen für die Bücherei, das Beschäftigen mit unterschiedlichen Formen einer Willkommenskultur in den Büchereien bis hin zu grundlegenden Tipps für die Durchführung von Literaturgesprächskreisen. In weiteren Arbeitsgruppen informierte man sich über aktuelle Trends auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt, diskutierte und sammelte unterschiedliche Bausteine für den Imagegewinn der eigenen KÖB oder setzte sich mit der Frage nach der Bedeutung und den Umsetzungsmöglichkeiten des „K“ im Namen der Katholischen öffentlichen Bücherei auseinander.
Auch das neue Büchereilogo wurde vorgestellt und kam bei der Gestaltung von Drucksachen wie Plakaten oder Flyern im »easyCatshop«-Programm auch gleich zum Einsatz. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um in einer Frage- und Gesprächsrunde den neuen Dienstleister ekz noch besser kennen zu lernen. Abgerundet wurde das Workshop-Angebot durch eine umfangreiche Medien-Ausstellung der aktuellen »medienprofile«.
Zum Ausklang ging es dann noch einmal heiter, aber auch nachdenklich zu, als Dipl. Pädagoge und Kabarettist Franz-Josef Euteneuer sich mit augenzwinkerndem und hintergründigem Humor dem »Geheimnis KÖB« zu nähern versuchte. Mit Freude und Erstaunen verfolgte das zuweilen überraschte Publikum sein kurzweiliges Erzähl-Kabarett, das gekonnt und mit allerhand Wortspielereien so manch verblüffende Wahrheit ans Licht zu bringen verstand.
Trier, den 11.04.2017, D. Steuer