„Diakonisch“ bedeutet: dienend, den Menschen dienend.
Jesus hat das vorgelebt, indem er sich besonders den Armen, den Kranken, den Kindern zugewendet hat: denen, die in der Gesellschaft seiner Zeit Ausgrenzung erfahren haben oder besonders verletzlich waren. Sie hat er in die Mitte gestellt. Vor allem sie sollten erfahren, was das Reich Gottes bedeutet, das Jesus verkündet hat: Anerkennung, Heilung, Befreiung, Leben.
Als Christen und als Kirche im Bistum Trier sind wir gefragt, Jesu Beispiel zu folgen. Die Synode hat beschrieben, wie sie sich das vorstellt. Diakonisch sein heißt für sie:
- zu den Menschen hingehen,
- besonders zu denen, die arm oder in Not sind,
- die Lebenssituation dieser Menschen kennen lernen,
- mit ihnen herausfinden, was hilft,
- und mit ihnen zusammen das tun.
Diakonisch sein fängt also damit an, dem Anderen zu begegnen. Es bedeutet: sich interessieren, zuhören, sich berühren lassen. Und das bleibt nicht ohne Folgen. Wer sich darauf einlässt, der verändert sich auch selbst in seinem Denken und Tun. Diakonisch sein ist deshalb ein Prozess, der den ganzen Menschen mit Kopf, Herz und Hand betrifft. Das betrifft uns jedoch nicht nur als Einzelne. In diesem Lernprozess verändert sich auch die Art und Weise, wie wir miteinander Kirche sind. Das gilt im Kleinen und im Großen, und in allen kirchlichen Grundaufgaben: in der Nächstenliebe/Diakonie, im Gottesdienst, in der Verkündigung und im Blick auf die Gemeinschaft.
- Angesichts der konkreten Not gilt es jeweils neu, zusammen mit den betroffenen Menschen und allen, die dazu beitragen können, die notwendigen Wege und Möglichkeiten zu entwickeln, wie wir solidarisch handeln können (Diakonie). Dazu arbeiten Pfarreien und Dekanate, der Caritasverband und die weiteren kirchlichen Einrichtungen, Dienste und Gruppierungen untereinander und mit anderen zusammen.
- Wir bringen die konkrete Not und die Erfahrungen, die wir dabei mit anderen und mit uns selber machen, im Gottesdienst vor Gott, damit er sie annimmt und uns stärkt und verwandelt.
- In den Begegnungen lernen wir, was das Evangelium im Leben der Menschen konkret heute bedeutet: wo Anerkennung, Heilung, Befreiung, Leben fehlen, aber auch, wo und wie das Reich Gottes da ist und spürbar wird. Das bereichert die Verkündigung und die Katechese.
- Und letztlich erfahren wir in der Begegnung mit Anderen, dass und wie sehr wir zusammen gehören: mit den Menschen in Not, aber darüber hinaus letztlich mit allen in der gesamten Menschheitsfamilie (Gemeinschaft Gottes mit allen Menschen).
An vielen einzelnen Stellen geschieht das schon. Die Synode ermutigt dazu, dass das die ganze Kirche im Bistum Trier noch viel mehr prägen soll.
Diakonische Kirchenentwicklung bedeutet also: Wir suchen die Begegnung mit Menschen, vor allem mit denen, die arm oder in ganz unterschiedlicher Weise in Not sind, und lassen uns als Kirche auf die Veränderungen ein, zu denen das führt. Ja mehr noch: Wir lassen uns nicht nur darauf ein, sondern wir wollen uns verändern, damit wir umso mehr Jesu Auftrag entsprechen.