Eucharistie:Eucharistie mit viel Liebe verständlich gemacht
Professor Benini hat den Lehrstuhl für Liturgiewissenschaften an der Theologischen Fakultät Trier inne. Und er brennt für sein Fach und für das, was die Liturgie zum Ausdruck bringt – wenn man sie denn sprechen lässt. Das zu vermitteln, liegt ihm besonders am Herzen. Und zwar so, dass „alle, die in die Kirche gehen und am Gottesdienst teilnehmen und alle, die sich einfach für die Eucharistie interessieren, diese Sprache verstehen“. Das vor allem auch vor dem Hintergrund des Apostolischen Schreibens „Desiderio desideravi“ („Mit unbändigem Verlangen“) von Papst Franziskus.
Mit Netzwerk liturgische Bildung unterstützen
Zur Unterstützung liturgischer Bildung fand sich Benini im März 2022 mit interessierten „Mitstreitern“ aus dem Bistum zum Netzwerk Eucharistie zusammen. Neben Benini gehören zu der Gruppe Domkapitular Dr. Hans Günther Ullrich, Liturgiereferent Carsten Rupp, der heutige Regens des Priesterseminars, Tim Sturm, Thomas Berenz, Bischöflicher Referent für Erwachsenenbildung, sowie Kooperator Carsten Mayer aus der Pfarreiengemeinschaft Kaisersesch. Sie organisierten die ersten Eucharistietage, an denen es, ausgehend von der Geschichte der Emmaus-Jünger und ihrer Begegnung mit Jesus, um das Verstehen der Messe, um die Zeichen und Symbole ging.
620 Menschen nahmen online teil am Kurs
Zunächst war es ein Angebot für Priester. „Dann haben wir die Tage für Pfarreien und Pastorale Räume angeboten und mit 60 bis 80 Teilnehmenden eine gute Resonanz gehabt“, erinnert Prof. Benini an die Anfänge auch seines Buches. Die Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz habe schließlich vorgeschlagen, die Workshops bundesweit online zu veranstalten. Mit selbst für die Organisatoren völlig überraschendem Erfolg: „An unserem Kurs vor Ostern haben 620 Menschen teilgenommen“, sagt Benini im Gespräch mit dem „Paulinus“. Das sei auch die Bestätigung gewesen, dass „offenkundig ein Bedürfnis und Interesse an liturgischer Bildung besteht“.
Parallel zu den Kursen habe ihm Stephan Langer, Chefredakteur der Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“, die Möglichkeit eröffnet, wöchentlich eine Folge der Reihe „Liturgie im Leben“ zu schreiben. „Seit Juni 2023 lief diese Reihe, und auch hier gab es sehr viele positive Rückmeldungen“, sagt Benini. Die einzelnen Folgen zu einem Buch zusammenzustellen und um einige Aspekte zu ergänzen, habe da nahegelegen und sei für ihn eine sinnvolle Ergänzung der Angebote rund um das Thema Liturgie.
Kurz und knapp erklärt, was zur Messfeier gehört
„Der Einzelne findet im Buch kurz und knapp alles erklärt, was zur Messfeier gehört“, informiert Prof. Benini und nennt das Beispiel Hochgebet. An dieser Stelle des Gottesdienstes „gehen die Texte meist ins eine Ohr rein und zum anderen wieder raus“, beschreibt er schmunzelnd. Das scheinbar immer Gleiche aber sei mit der wichtigste Teil der Eucharistie. „Wir können durch unsere ganz persönliche Teilnahme vom gesamten Gottesdienst profitieren.“
Neben der individuellen Lektüre sei das Buch aber auch geeignet, etwa im Liturgiekreis genutzt zu werden. „Die Mitglieder können sich einzelne Messteile anschauen, sich damit beschäftigen und sie neu erschließen“, empfiehlt Benini. Und wenn Pfarreien eigene Workshops organisieren, unterstützen die Mitglieder des Netzwerkes Eucharistie des Bistums sie dabei gerne mit verschiedenen Materialien wie Powerpoint-Präsentationen und Videos oder auch, indem sie selbst vor Ort zum Workshop kommen.
Beim Schreiben Teilnehmer des Workshops im Kopf
„Das Buch ist von all meinen Veröffentlichungen das, in das ich am meisten Liebe gesteckt habe“, verrät der Autor dann noch. Beim Sortieren und Schreiben hatte er „die Workshop-Teilnehmer im Hinterkopf und ihre Freude am Entdecken der liturgischen Zeichen“. Er sehe auch einen seiner Aufträge darin, „Menschen zu erschließen, was Jesus uns in der Eucharistie Schönes gegeben hat: nämlich, dass er da ist als Brot für unser Leben, für unseren Alltag und alle Herausforderungen“. All das, Höhen und Tiefen des Lebens dürfe in der Messe auf den Altar gelegt werden. „Und dafür empfangen wir die Stärkung durch das Brot des Lebens, das Christus selber ist.“
Ihm persönlich, so betont Marco Benini, sei stets die Freude wichtig. Sie zeige sich an den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus, die durch Jesu Mitgehen und das gemeinsame Mahlfeiern aus der Traurigkeit heraus in die Freude gehen. „Die Messe ist genau der Ort, an dem Jesus uns neue Freude schenkt“, stellt der Autor eine Kernaussage seines Buches dar.