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Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Bischof Ackermann reicht dem Papst die Hände.

Für 2024 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für März 2025

Mit Papst Franziskus beten wir, dass zerbrochene Familien durch Vergebung die Heilung ihrer Wunden finden können, indem sie auch in ihren Unterschieden den Reichtum der anderen wiederentdecken.

 

Vermutlich ist keine gesellschaftliche Institution so im Wandel begriffen wie die Familie. Familie ist vielfältig geworden über das klassische Bild von Vater-Mutter-Kind hinaus. Dazu kommen viele Herausforderungen, vor die Familien heute gestellt sind. Und nicht selten zerbrechen Familien daran. Enttäuschungen, oft unausgesprochen, Trennung und Einsamkeit oder offener Streit und sogar Gewalt sind Folgen, unter denen alle Familienmitglieder leiden.

Dann ist es wichtig, sich auf die Liebe zu besinnen, die die Familie einmal in all ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt der einzelnen Charaktere verbunden hat. Das ist eigentlich die große Stärke der Familien, die es den einzelnen ermöglicht miteinander und aneinander zu lernen und zu wachsen. Zu diesem Prozess gehört immer wieder auch, Schuld und Versagen einzugestehen und um Vergebung zu bitten. Wo das selbst in der Situation des Scheiterns und des Zerbrechens in Liebe geschieht, da kann eine Familie wieder neu Frieden und Freude finden, oder wenigstens in einem versöhnten Miteinander neue Wege gehen.

Papst Franziskus stellt immer wieder die Barmherzigkeit in den Mittelpunkt seiner Verkündigung. Mit seinem Gebetsanliegen will er uns ermutigen, die Sorgen und Nöte der Familien als die Sorgen und Nöte der kirchlichen Gemeinschaft zu verstehen. Er lädt uns ein, eine Kirche zu sein, die barmherzige Begleitung anbietet, die zuhört ohne zu urteilen, die sensibel ist für die Vielschichtigkeit jeder familiären Situation und die den Familien nahe ist in ihren Momenten der Not. Die Kirche soll ein Ort sein, an dem sie gerade dann Geborgenheit erfahren und Hilfe finden, einander zu vergeben und neue Wege miteinander zu beschreiten. Denn der reiche Erfahrungsschatz der Gemeinschaft kann Räume bieten zum Gespräch, zur Begleitung und auch zum Gebet, wodurch Heilung geschehen kann und neue Perspektiven entstehen.

Im Jahr 2012 hatte Papst Benedikt XVI. ein italienisches Ehepaar aus der Fokolar-Bewegung gebeten, die Meditationen zum Kreuzweg im Kolosseum zu verfassen und dabei die Sorgen der Familien ins Gebet zu bringen. Darin heißt es:

 

Marco Weber

 

Meditation

Jesus, am Kreuz hast du uns gelehrt zu lieben. Indem wir dich dort oben am Kreuz betrachten, lernen auch wir als Familie einander zu lieben und unter uns jene Aufnahmebereitschaft zu schätzen und zu pflegen, die sich selbst hinschenkt und die weiß, dass sie dankbar angenommen wird. Die zu leiden vermag und die es versteht, das Leiden in Liebe zu verwandeln.

(aus der Meditation zur 11. Kreuzwegstation, Rom 2012)

Mit Bischof Stephan beten wir für alle, die den Ruf Gottes in sich spüren und sich auf den Weg machen, als Priester, Diakon oder in den anderen pastoralen Berufen Gott und den Menschen zu dienen.

 

„Es gibt nur ein Problem, ein einziges in der Welt. Wie kann man den Menschen eine geisti-ge Bedeutung, eine geistige Unruhe wiedergeben? … Sehen Sie, man kann einfach nicht mehr leben von Eisschränken, von Politik, von Bilanzen und Kreuzworträtseln. Man kann es nicht mehr. Man kann nicht mehr leben ohne Poesie, ohne Farbe, ohne Liebe.“ So schrieb der französische Schriftsteller und Pilot Antoine de Saint-Exupéry in einem Brief an einen General während des 2. Weltkriegs. Er schreibt von der Sehnsucht nach der „geistigen Be-deutung“ in einer Zeit, in der es für viele um das nackte Überleben ging. Die Zeiten heute sind andere, aber die materiellen Sorgen vieler Menschen und ganz konkrete Alltagsproble-me, die nach einer guten Lösung durch Politik und Wirtschaft verlangen, bestimmen das Ta-gesgeschäft. Da fehlt oft die Zeit, nach der „geistigen Bedeutung“ zu fragen. Und wir spüren in unseren Gemeinden auch, dass zunehmend die Menschen fehlen, die diese „geistige Be-deutung“ geben können.

Die „geistige Unruhe“ ist über das aktuelle Tagesgeschäft hinaus die bleibende Frage nach dem Sinn unseres Lebens. Wo Menschen diese Unruhe verspüren und diese Frage stellen, da zeigt sich, welchen Wert Seelsorge hat. Da wird aber auch sichtbar, wie wir als Christen doch aus der geistlichen Sphäre leben, aus der Feier der Sakramente und der Verkündigung des Evangeliums. Dazu braucht es Priester und Diakone und Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter in pastoralen Berufen, die die Zeit und die Kompetenz haben, der „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten“ (Gaudium et spes 1) zu begegnen und ihnen eine „geistige Bedeutung“ anzubieten, die hilft, die Unruhe zu stillen und dem Leben ein „Mehr“ zu eröffnen als Eisschrank und Kreuzworträtsel.

Deshalb ist gerade in solchen Zeiten das Gebet um geistliche Berufungen wichtig. Dazu lädt der folgende Berufungsrosenkranz ein, auf den ich vor einigen Jahren in Südtirol gestoßen bin:

 

Marco Weber

 

Berufungsrosenkranz

1. Jesus, der uns in seine Nachfolge ruft
2. Jesus, der unser freies Ja fordert
3. Jesus, der uns in die Gemeinschaft des Volkes Gottes ruft
4. Jesus, der in der Vielfalt kirchlicher Dienste wirksam ist
5. Jesus, der uns zum Gebet um geistliche Berufe einlädt

Mit Bischof Stephan beten wir für alle, die die Fastenzeit zu einer geistlichen Vertiefung des Glaubens und der eigenen Spiritualität nutzen.

 

Unser allgemein gebrauchter Begriff „Fastenzeit“ betont den Verzicht, dem man sich in den 40 Tagen vor Ostern als einer frommen Übung unterzieht. Die andere Bezeichnung dieser Wochen ist „Bußzeit“. Damit wird stärker der Aspekt der Umkehr in den Mittelpunkt ge-stellt. Umkehr bedeutet dabei nicht nur, eine Haltung oder Lebenspraxis zu ändern. Es geht darum, sich Gott zuzuwenden, sich nach ihm zu orientieren.

Dazu fällt mir eine Anekdote von Mutter Teresa ein: „Was muss sich eigentlich in der Kir-che ändern?“, wurde sie von einem Reporter gefragt. Und die Antwort dieser weisen Ordens-frau war: „Sie und ich!“ Vermutlich dachte der Reporter bei seiner Frage eher an die großen Reformforderungen, die man damals wie heute an die sogenannte „Amtskirche“ stellt. Aber Mutter Teresa verstand die Frage des Reporters tiefer. Ihr ging es um die persönliche Um-kehr. Aus ihrer eigenen Praxis in den Slums von Kalkutta wusste sie, dass man noch so viel fordern kann, sich aber nichts ändert, wenn nicht der Einzelne damit anfängt. Ihr selbst ging es immer nur darum, Gott die Ehre zu geben und seine Liebe zu leben, und das, obwohl sie selbst immer wieder von Zweifeln geplagt war und sie ihren Glauben ständig neu suchen musste.

„Sie und ich!“ – Wir müssen uns ändern; das ist das Erste! Die Fastenzeit lädt uns dazu in besonderer Weise ein. Und die Kirche gibt uns alle Hilfsmittel an die Hand, unsere Bezie-hung zu Gott neu zu finden, zu pflegen und zu vertiefen: die Gemeinschaft der Glaubenden, die Heilige Schrift, das Gebet, die Feier der Sakramente und eben das Fasten. Der Weg auf Ostern zu ist eine gute Gelegenheit, diese Hilfsmittel wiederzuentdecken und auch zu ge-brauchen. Und ich bin überzeugt davon, dass Sie und ich und jeder, der sich darauf einlässt, sich dadurch ändern wird – und so dann auch unsere Kirche und die Welt.

Es geht zuerst um mich persönlich, so wie es das bekannte Gebet, das einem chinesischen Christen zugeschrieben wird, nachdrücklich in Worte fasst:

 

Marco Weber

Gebet

Herr, erwecke deine Kirche und fange bei mir an!
Herr, baue deine Gemeinde und fange bei mir an!
Herr, lass Frieden überall auf Erden kommen und fange bei mir an!
Herr, bring deine Liebe und Wahrheit zu allen Menschen und fange bei mir an!

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Gebetsanliegen für 2025

  1. Wir beten, dass zerbrochene Familien durch Vergebung die Heilung ihrer Wunden finden können, indem sie auch in ihren Unterschieden den Reichtum der anderen wieder entdecken.

  2. Wir beten für alle, die den Ruf Gottes in sich spüren und sich auf den Weg machen, als Priester, Diakon oder in den anderen pastoralen Berufen Gott und den Menschen zu dienen.

  3. Wir beten für alle, die die Fastenzeit zu einer geistlichen Vertiefung des Glaubens und der eigenen Spiritualität nutzen.

  1. Wir beten, dass der Gebrauch der neuen Technologien nicht die menschlichen Beziehungen ersetzt, die Würde der Personen respektiert und hilft, uns den Krisen unserer Zeit zu stellen.

  2. Wir beten für die Schwestern und Brüder in den katholischen und orthodoxen Ost-Kirchen, die in diesem Jahr gemeinsam mit unserer Kirche das Osterfest feiern und mit denen uns die Hoffnung auf die Einheit im Glauben verbindet.

  3. Wir beten für alle, die in der Tradition des Bekenntnisses von Nicäa den Glauben an die menschliche Gegenwart Gottes in Jesus Christus verkünden.

  1. Wir beten, dass die Arbeit hilft, dass jede Person sich verwirklicht, die Familien einen würdigen Unterhalt finden und die Gesellschaft menschlicher werden kann.

  2. Wir beten für alle, die sich auch in diesem Jahr zum Glaubensfest der Heilig-Rock-Tage in Trier versammeln und mit ihren persönlichen Anliegen zum Heiligen Rock pilgern.

  3. Wir beten für diejenigen, die sich 80 Jahre nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges um eine Erinnerungskultur bemühen und uns helfen, Lehren für ein friedliches Miteinander daraus zu ziehen.

  1. Wir beten, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.

  2. Wir beten für all jene, denen zunehmender Leistungsdruck zu schaffen macht und die die Sehnsucht haben, ihre eigenen Stärken und ihr Charisma besser verwirklichen zu können.

  3. Wir beten für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienst zum Wohle unseres Landes und unserer Sicherheit leisten.

  1. Wir beten, dass wir lernen, immer mehr zu unterscheiden, die Lebenswege zu wählen wissen und all das ablehnen, was uns von Christus und dem Evangelium weg führt.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Sommerzeit nach Ruhe und Erholung sehnen und in Urlaub und Freizeit neue Orte entdecken sowie für all jene, denen das Nötigste fehlt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

  3. Wir beten für all jene, die nach der Sommerzeit einen neuen Anfang in Schule, Ausbildung und Beruf wagen, und für diejenigen, die unsicher sind, wie ihr Weg weitergeht.

  1. Wir beten, dass die Gesellschaften, in denen das Zusammenleben zunehmend schwerfällt, nicht der Versuchung der Konfrontation auf ethnischer, politischer, religiöser oder ideologischer Basis erliegen.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Zeit des Wahlkampfes angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung Sorgen machen um den Zusammenhalt und den Zustand der Demokratie.

  3. Wir beten für diejenigen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden und betroffen sind von Hitze, Unwetter und den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre.

  1. Wir beten, dass wir, inspiriert vom heiligen Franziskus, unsere gegenseitige Abhängigkeit von allen Geschöpfen erfahren, die von Gott geliebt sind und Liebe und Respekt verdienen.

  2. Wir beten für alle, die sich für die Bewahrung und Entwicklung unserer Demokratie engagieren und auf der Suche nach guten Lösungen auf einen lebendigen Meinungsaustausch setzen.

  1. Wir beten, dass die Gläubigen verschiedener religiöser Traditionen zur Verteidigung und Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und menschlicher Geschwisterlichkeit zusammenarbeiten.

  2. Wir beten für alle, die in diesem Monat in Saarbrücken und an vielen Orten in Deutschland den 35. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung feiern und damit an die Möglichkeit eines friedlichen Einigungsprozesses erinnern.

  3. Wir beten für all jene, die sich für die Verständigung zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen einsetzen.

  1. Wir beten, dass selbstmordgefährdete Personen in ihrer Gemeinschaft die nötige Unterstützung, Hilfeleistung und Liebe finden und offen werden für die Schönheit des Lebens.

  2. Wir beten für die Menschen im Heiligen Land, die angesichts von Krieg, Gewalt und immer neuen Auseinandersetzungen die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu verlieren drohen.

  3. Wir beten für all jene, die unter psychischen Erkrankungen leiden und angewiesen sind auf Begleitung und Gespräch, um Perspektiven für ihr Leben zu gewinnen.

  1. Wir beten, dass die Christen, die in Kriegs- oder Konfliktgebieten leben, besonders im Mittleren Osten, Saat des Friedens, der Versöhnung und der Hoffnung zu sein vermögen.

  2. Wir beten für all jene, die sich in der geistlichen Begleitung oder in der Exerzitienarbeit in unserem Bistum einbringen und mit ihren Angeboten einen Beitrag zur Orientierung und Vertiefung im Glauben leisten.
  3. Wir beten für alle Christinnen und Christen, die an Weihnachten zur Feier der Menschwerdung Gottes als Familie zusammenkommen und für alle, die gerade in diesen Tagen unter Streit oder Einsamkeit leiden.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.