Zum Inhalt springen

Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Bischof Ackermann reicht dem Papst die Hände.

Für 2024 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für November 2024

Wir beten, dass alle Eltern, die um einen verstorbenen Sohn oder eine verstorbene Tochter trauern, in der Gemeinschaft Unterstützung finden und vom tröstenden Geist den Frieden ihres Herzens erhalten.

 

In Eltern, die ihren Sohn oder ihre Tochter verloren haben, kann sich jemand, der diesen Verlust nicht selbst durchlebt und erlitten hat, kaum hineinversetzten. Wir können – wenn überhaupt – nur erahnen, wie sich jene fühlen, die ihr ein und alles verloren haben, gleichgültig wie alt ihre Kinder waren. Auch die Möglichkeit, sich von den Kindern noch bewusst verabschiedet zu haben, mag viele Eltern dabei kaum getröstet haben.

Irgendwann war er da, der Moment, in dem diese Erschütterung, ja die Schockstarre und damit eine unvergleichbare Zäsur im Leben der Eltern eingetreten ist – eine Zäsur, die womöglich so viel in Frage stellt, bei der Zweifel hochkommt und letztlich nur noch die stets unbeantwortete Frage nach dem „Warum“ im Raume steht. Im Grunde genommen geht es ab diesem Zeitpunkt für die Väter und Mütter auch um das eigene Überleben, das eigene Weiterleben mit dieser tiefen Wunde des Verlustes im Herzen, deren Narbe für immer bleiben wird.

Wenn Papst Franziskus im November diese Bitte für alle Eltern, die ihre Kinder verloren haben, weltweit vorbringen lässt, so hat er mit Sicherheit viele beobachtete und gehörte Schicksale vor dem inneren Auge, die ihn dazu motiviert haben: Szenen beispielsweise in Krankenhäusern, in Kriegsgebieten oder auch bei Umweltkatastrophen. Auch, wenn wir nur erahnen können, was diese Eltern durchleben müssen, so können wir sie im Gebet doch begleiten und so eine von Herzen kommende Unterstützung anbieten: sei es im Zuhören, im Begleiten, im Aufmuntern oder auch im Trösten. 

Janik Jung

 

Und so wollen wir für all jene bitten:

Gebet:

Gott gehe mit dir,

wenn das Leben dir schwer wird.

Dann stärke er deinen Rücken

Und ermutige dich

Mit seiner Liebe und Güte.

Gott sei an deiner Seite,

wenn du den Sinn zu verlieren drohst.

Dann öffne Gott deine Sinne

Und lasse dich das Leben

In seiner ganzen Intensität erleben.

Gott erfülle dich

Mit seinem guten Geist,

dass du hier und jetzt

dankbar allen Segen annimmst,

mit dem Gott dein Leben füllt.

So segne dich

Der dreieinige Gott,

Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Wir beten für alle, die sich in Wissenschaft und Forschung mit Fragen des Glaubens beschäftigen, und sich in den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft einbringen.

 

Die Theologie hat in den letzten Jahren immer wieder von sich Reden gemacht, meist nicht im Positiven: kaum noch Studierende in den Hörsälen; noch fast zwanzig deutsche Fakultäten und Hochschulen bei einem kaum erkennbaren Willen, die Anzahl der Standorte zu reduzieren; lang andauernde intransparente Verfahren zur Erteilung von Unbedenklichkeitserklärungen des Heilige Stuhls, die bei Berufungen von Personen auf Lehrstuhl erforderlich sind. Dies könnte in uns die Frage reifen lassen: „Braucht‘s die Theologie noch oder kann sie weg?“ 

Die klare Antwort lautet: Nein, sie kann nicht weg! Vielmehr ist sie essenziell für unsere Gesellschaft! Kaum ein anderes Fach bietet in einer derartigen Weise die Möglichkeit sich mit existentiellen Fragen, Werten, Sinn, Kultur oder auch persönlicher Verantwortung zu beschäftigen wie die Theologie. Glaubensinhalte zu durchdringen, Traditionen zu erkennen und zu hinterfragen sowie Erfahrungen mit diesen zu verbinden – die Vielseitigkeit der Beschäftigung mit Glaubensfragen begeistert auch heute noch (junge) Menschen. Und genau diese mit Religion und Kirche in Berührung zu bringen, setzen sich viele Theologinnen und Theologen zum Ziel. Dabei wollen sie zu einem Dialog von Kirche und Gesellschaft beitragen, Menschen sprachfähig machen und in diesem existentiellen Bereich forschen.

Dass sich trotzdem etwas ändern muss, scheint jedoch unumgänglich.

Janik Jung

Gebet

Gott unser Vater,

du bist die Quelle des Lichtes und der Weisheit.

Erleuchte all jene, die sich in Wissenschaft und Forschung mit Fragen des Glaubens beschäftigen

und hilf ihnen, sich mit Verstand, Eifer, Beharrlichkeit und Freude einzubringen

und dort, wo es angebracht ist, auch neue Wege zu gehen.

Lehre den Anfang, lenke den Fortgang, hilf zur Vollendung.

Amen.

Wir beten für alle, deren Glaube angesichts von Tod, Krieg und Gewalt ins Wanken gerät und die sich schwer damit tun, Zeichen der Hoffnung in ihrem Leben zu sehen.

 

Im Frühjahr hielt die Welt mal wieder den Atem an, als alle Nachrichtensender nur ein Thema kannten und auf einen kleinen Ort, 25 km nordwestlich vor Kiew, blickte: Butscha. Am 27. Februar wurde die damals 32.000 Einwohnern zählende Kleinstadt Ziel einer russischen Militärkolonne, die die Stadt für über einen Monat belagerte. Nach Rückzug der Truppen wurden über 450 Leichname gefunden, von denen über 400 offensichtliche Anzeichen trugen, erschossen, gefoltert oder erschlagen worden zu sein. "Butscha war unbekannt und ist nun eine Stadt, die die Welt nie vergessen wird", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Leider kann der Name Butscha durch viele andere Orte in der Menschheitsgeschichte ersetzt werden. Kriege bringen die hässlichen und entsetzlichen Seiten von Menschen ans Licht, zeigen, wozu sie fähig sind, wenn Regeln und Gesetze außer Kraft gesetzt werden.

Orte wie Butscha lassen in uns immer wieder die Frage aufkommen, die niemand auf dieser Welt in Gänze bis ins Letzte beantworten kann: Warum? 
Orte wie Butscha lassen in uns Fassungslosigkeit und Unbegreiflichkeit keimen und nähren die Ungewissheit, ob es wirklich einen Gott gibt. Denn: wenn es einen Gott gäbe, wieso lässt er so etwas zu? 
Orte wie Butscha können unseren Glauben ins Wanken bringen, können Grundannahmen und Grundüberzeugungen erschüttern. 

Umso schwerer ist es, Zeichen der Hoffnung im eigenen Leben zu sehen, und Zusagen, wie sie beispielsweise in heiligen Schriften ausgesprochen werden, zu vertrauen, sowie im großen Dunkel kleine Funken zu vernehmen. Manchmal bleibt nichts mehr übrig, als die große Frage des „Warum“ unbeantwortet auszuhalten – denn eine Antwort darauf werden wir wohlmöglich nie erhalten. 

Janik Jung

Gebet

Herr und Vater der Menschheit,

du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen.

Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein.

Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung, nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.

Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften und eine menschenwürdigere Welt

ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg aufzubauen.

Gib, dass unser Herz sich allen Völkern und Nationen der Erde öffne,

damit wir das Gute und Schöne erkennen, das du in sie ausgesät hast,

damit wir engere Beziehungen knüpfen vereint in der Hoffnung. 

(Franziskus, Fratelli Tutti) 

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Gebetsanliegen für 2024

1.  Wir beten, dass alle Eltern, die um einen verstorbenen Sohn oder eine verstorbene
     Tochter trauern, in der Gemeinschaft Unterstützung finden und vom tröstenden Geist
     den Frieden ihres Herzens erhalten. 

2.  Wir beten für alle, die sich in Wissenschaft und Forschung mit Fragen des Glaubens   
     beschäftigen, und sich in den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft einbringen. 

3.  Wir beten für alle, deren Glaube angesichts von Tod, Krieg und Gewalt ins Wanken 
     gerät und die sich schwer damit tun, Zeichen der Hoffnung in ihrem Leben zu sehen.

1.  Wir beten für die „Pilger der Hoffnung“,  dass das Heilige Jahr 2025 uns im Glauben stärkt 
     und uns hilft, den auferstandenen Christus mitten in unserem Leben zu erkennen und 
     uns zu Pilgern der christlichen Hoffnung macht.

2.  Wir beten für alle Christinnen und Christen, die sich auf das Fest der Menschwerdung 
     Gottes vorbereiten und darin ein Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen erkennen.
    
3.  Wir beten für die Kinder, die sich als Sternsingerinnen und Sternsinger aussenden 
      lassen und damit ein Zeichen der Solidarität mit Kindern in Not setzen.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.