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Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Bischof Ackermann reicht dem Papst die Hände.

Für 2024 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für April 2025

Mit Papst Franziskus beten wir, dass der Gebrauch der neuen Technologien nicht die menschlichen Beziehungen ersetzt, die Würde der Personen respektiert und hilft, uns den Krisen unserer Zeit zu stellen.

 

Moderne Technik eröffnet uns bahnbrechende Möglichkeiten, die Lebensqualität erheblich zu steigern – von innovativen Hilfsmitteln, die Barrieren abbauen, bis hin zu Assistenzsystemen, die den Alltag erleichtern. Wir sollten diese Potenziale nicht durch übermäßige Vorsicht ungenutzt lassen: Schon heute profitieren zahllose Menschen davon, und noch mehr ist möglich. Dabei müssen wir jedoch das richtige Maß finden. Aussagen wie „es gibt keine Behinderung, es gibt nur schlechte Technik“ können den Eindruck erwecken, alle Probleme ließen sich allein durch Technik lösen. Fortschritt und Innovation müssen jedoch immer in einen größeren Kontext eingebettet werden, der auch soziale und menschliche Anstrengungen umfasst.  Der Mensch ist weiter gefordert. 

Technologie kann viele alltägliche Aufgaben unterstützen und Arbeitsprozesse effizienter gestalten, ersetzt aber nicht den essenziellen, direkten menschlichen Kontakt. Immer wieder zeigt sich, dass bei allen technologischen Lösungen der unersetzliche Wert echter zwischenmenschlicher Begegnungen deutlich wird. Tiefe Verbindungen und gegenseitiges Einfühlungsvermögen sind entscheidend, um Teilhabe und Gemeinschaft zu fördern – Werte, die keine digitale Anwendung vollständig abdecken kann. 

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Begegnung Jesu mit Zachäus am Feigenbaum. Die direkte, persönliche Begegnung ermöglichte einen Wandel bei Zachäus. Es geht um mehr als den Austausch von Informationen, sondern um echte, zutiefst menschliche Begegnung. In einer Videokonferenz wäre das sicher nicht möglich gewesen. Die persönliche Nähe, das sichtbare Mitgefühl und das unmittelbare Eingehen auf den Menschen zeigen, dass wahre menschliche Interaktion eine unverzichtbare Ergänzung zu technischen Fortschritten darstellt. Diese authentischen Begegnungen bilden das Fundament einer lebendigen und mitfühlenden Gemeinschaft. Es ist daher dringend notwendig, für eine gute, menschenwürdige Gestaltung der Technologie ebenso zu beten wie für das richtige Sensorium, das nur von Mensch zu Mensch entstehen kann. Dies können wir mit einem von dem Team der Internetseite „Ein Gebet“ tun: 

 

Erik Hau

Gebet

Gott, schenke uns Weisheit im Fortschritt der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz.

Lass uns Technik zum Wohl aller nutzen und ethische Verantwortung nicht aus den Augen verlieren.

Schütze unsere Arbeit und unsere Würde.

Führe uns, dass Innovation und Menschlichkeit Hand in Hand gehen.

Amen.

Mit Bischof Stephan beten wir für die Schwestern und Brüder in den katholischen und orthodoxen Ost-Kirchen, die in diesem Jahr gemeinsam mit unserer Kirche das Osterfest feiern und mit denen uns die Hoffnung auf die Einheit im Glauben verbindet.

 

In diesem Jahr feiern die Ost- und Westkirchen das Osterfest gemeinsam – eine seltene Gelegenheit, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Oft scheinen große Fragen über Gott und den Glauben die Konfessionen zu trennen, während in Wirklichkeit viele alltägliche Gewohnheiten und banale Kalenderfragen als Barrieren wirken. Diese Unterschiede, tief verwurzelt in jahrhundertelangen Traditionen, fordern uns heraus, den Blick auf das Wesentliche zu richten. Im Zentrum steht das Ideal, das Jesus in seinem Gebet verkündete: „Alle sollen eins sein, … damit die Welt glaubt“ (Joh 17,21). Dieser Ruf nach Einheit klingt einfach, stößt in der Praxis jedoch oft auf harte Realitäten. Die scheinbaren Differenzen – ob beim Datum oder in anderen Details – erschweren den Weg zu einer lebendigen und glaubwürdigen Gemeinschaft. Dabei zeigt die Geschichte immer wieder, dass Christen in entscheidenden Momenten, jenseits aller konfessionellen Schranken, zusammengefunden haben, um gemeinsam Zeugnis abzulegen.

Der Blick auf diese Menschen fordert uns heraus, über das Offensichtliche hinauszuschauen. Alfred Delp warnte einst: „Wenn die Kirchen der Menschheit noch einmal das Bild einer zankenden Christenheit zumuten, sind sie abgeschrieben. “ Diese Worte von Alfred Delp, der selbst von den Nationalsozialisten ermordet wurde, erinnern daran, dass das Zeugnis des Glaubens nicht durch zerstrittene Differenzen, sondern durch gelebte Einheit und glaubwürdige Begegnung entsteht. Wenn wir in diesem Jahr gemeinsam Ostern feiern, feiern wir den gemeinsamen Kern allen christlichen Glaubens. Praktische Differenzen müssen manchmal in den Hintergrund treten, um Raum für eine tiefere, authentische Gemeinschaft zu schaffen – eine Gemeinschaft, die weit über Formalien hinausgeht und der Welt zeigt, was echter christlicher Zusammenhalt bedeutet. Hierfür braucht es noch viele Anstrengungen, aber vor allem das Gebet:

 

Erik Hau

Gebet

Jesus Christus,

Heiland und Erlöser,

erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

Gedenke deiner Christenheit

und führe zusammen, was getrennt ist.

Amen.

Mit Bischof Stephan beten wir für alle, die in der Tradition des Bekenntnisses von Nicäa den Glauben an die menschliche Gegenwart Gottes in Jesus Christus verkünden.

 

Für viele Menschen unserer Zeit treten die Kirchen in den Städten oft in den Schatten ihrer eigenen Geschichte. Viele sehen die Kirche als Institution, die äußere Pracht über die drängenden Probleme der staubigen Straßen stellt. Die nichts nützt. Gleichzeitig betonen auch viele, die der Kirche verbunden sind, vor allem den gesellschaftlichen Nutzen kirchlicher Einrichtungen: Die gelebte Nächstenliebe in Schulen, Caritas-Einrichtungen, Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie die kulturellen Leistungen. Die gelebte Nächstenliebe für andere Menschen ist ein Kern der Kirche. Gleiches gilt für Beiträge im Bereich Kultur. Aber ist das wirklich alles, was die Kirche ausmacht? 

Kunst und Musik mögen inspirieren, doch sie können nicht die täglich gelebte Praxis des Erinnerns an die Heilige Schrift und das Feiern des Geheimnisses von Kreuz und Auferstehung ersetzen. Das Bekenntnis zu Jesus als dem Sohn Gottes und der Glaube an die menschliche Gegenwart Gottes in Jesus bleiben unverrückbare Anker in allem Wandel. Das Konzil von Nicäa hat dieses Bekenntnis mit bleibender Verbindlichkeit formuliert. Aber es reicht nicht aus, diese Worte, die oft nicht unsere eigenen sind, nur mechanisch zu wiederholen. 

Es bedarf Menschen, die für dieses Bekenntnis eintreten. Der Theologe Jan-Heiner Tück hat prognostiziert, dass traditionelle Kirchengebäude sonst in unserer modernen Landschaft wie entlaubte Bäume wirken könnten. Daher bedarf es immer wieder lebendige Erneuerung, die sich auch an Nicäa messen lassen muss. Das Nicäa-Bekenntnis – das uns mahnt, in Jesus nicht nur einen moralischen Lehrer, einen Geschichtenerzähler oder einen Wanderrabbi zu sehen, sondern das lebendige Mysterium Gottes selbst – erinnert uns daran, dass das Fundament des Glaubens weit über institutionelle Funktionen oder Nützlichkeiten hinausgeht. Heute brauchen wir Menschen, die bereit sind, die Worte des Bekenntnisses neu zu entdecken und in ihrer eigenen Lebenspraxis zu verankern. Es sind jene, die die tiefe Schönheit einer Kultur der Vergebung und gelebten Nächstenliebe erkennen und so den Glauben in unserer Zeit wirklich lebendig machen. Beten wir für diese Menschen mit einem Gebet aus der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen: 

 

Erik Hau

Gebet

Vater der Barmherzigkeit,

erneuere unseren Glauben an dich und verbinde uns durch deine Liebe,

damit wir einander als deine Kinder erkennen können, und zur Einheit finden .

Wir preisen dich durch Jesus Christus,

deinen eingeborenen Sohn,

in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Gebetsanliegen für 2025

  1. Wir beten, dass der Gebrauch der neuen Technologien nicht die menschlichen Beziehungen ersetzt, die Würde der Personen respektiert und hilft, uns den Krisen unserer Zeit zu stellen.

  2. Wir beten für die Schwestern und Brüder in den katholischen und orthodoxen Ost-Kirchen, die in diesem Jahr gemeinsam mit unserer Kirche das Osterfest feiern und mit denen uns die Hoffnung auf die Einheit im Glauben verbindet.

  3. Wir beten für alle, die in der Tradition des Bekenntnisses von Nicäa den Glauben an die menschliche Gegenwart Gottes in Jesus Christus verkünden.

  1. Wir beten, dass die Arbeit hilft, dass jede Person sich verwirklicht, die Familien einen würdigen Unterhalt finden und die Gesellschaft menschlicher werden kann.

  2. Wir beten für alle, die sich auch in diesem Jahr zum Glaubensfest der Heilig-Rock-Tage in Trier versammeln und mit ihren persönlichen Anliegen zum Heiligen Rock pilgern.

  3. Wir beten für diejenigen, die sich 80 Jahre nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges um eine Erinnerungskultur bemühen und uns helfen, Lehren für ein friedliches Miteinander daraus zu ziehen.

  1. Wir beten, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.

  2. Wir beten für all jene, denen zunehmender Leistungsdruck zu schaffen macht und die die Sehnsucht haben, ihre eigenen Stärken und ihr Charisma besser verwirklichen zu können.

  3. Wir beten für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienst zum Wohle unseres Landes und unserer Sicherheit leisten.

  1. Wir beten, dass wir lernen, immer mehr zu unterscheiden, die Lebenswege zu wählen wissen und all das ablehnen, was uns von Christus und dem Evangelium weg führt.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Sommerzeit nach Ruhe und Erholung sehnen und in Urlaub und Freizeit neue Orte entdecken sowie für all jene, denen das Nötigste fehlt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

  3. Wir beten für all jene, die nach der Sommerzeit einen neuen Anfang in Schule, Ausbildung und Beruf wagen, und für diejenigen, die unsicher sind, wie ihr Weg weitergeht.

  1. Wir beten, dass die Gesellschaften, in denen das Zusammenleben zunehmend schwerfällt, nicht der Versuchung der Konfrontation auf ethnischer, politischer, religiöser oder ideologischer Basis erliegen.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Zeit des Wahlkampfes angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung Sorgen machen um den Zusammenhalt und den Zustand der Demokratie.

  3. Wir beten für diejenigen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden und betroffen sind von Hitze, Unwetter und den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre.

  1. Wir beten, dass wir, inspiriert vom heiligen Franziskus, unsere gegenseitige Abhängigkeit von allen Geschöpfen erfahren, die von Gott geliebt sind und Liebe und Respekt verdienen.

  2. Wir beten für alle, die sich für die Bewahrung und Entwicklung unserer Demokratie engagieren und auf der Suche nach guten Lösungen auf einen lebendigen Meinungsaustausch setzen.

  1. Wir beten, dass die Gläubigen verschiedener religiöser Traditionen zur Verteidigung und Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und menschlicher Geschwisterlichkeit zusammenarbeiten.

  2. Wir beten für alle, die in diesem Monat in Saarbrücken und an vielen Orten in Deutschland den 35. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung feiern und damit an die Möglichkeit eines friedlichen Einigungsprozesses erinnern.

  3. Wir beten für all jene, die sich für die Verständigung zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen einsetzen.

  1. Wir beten, dass selbstmordgefährdete Personen in ihrer Gemeinschaft die nötige Unterstützung, Hilfeleistung und Liebe finden und offen werden für die Schönheit des Lebens.

  2. Wir beten für die Menschen im Heiligen Land, die angesichts von Krieg, Gewalt und immer neuen Auseinandersetzungen die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu verlieren drohen.

  3. Wir beten für all jene, die unter psychischen Erkrankungen leiden und angewiesen sind auf Begleitung und Gespräch, um Perspektiven für ihr Leben zu gewinnen.

  1. Wir beten, dass die Christen, die in Kriegs- oder Konfliktgebieten leben, besonders im Mittleren Osten, Saat des Friedens, der Versöhnung und der Hoffnung zu sein vermögen.

  2. Wir beten für all jene, die sich in der geistlichen Begleitung oder in der Exerzitienarbeit in unserem Bistum einbringen und mit ihren Angeboten einen Beitrag zur Orientierung und Vertiefung im Glauben leisten.
  3. Wir beten für alle Christinnen und Christen, die an Weihnachten zur Feier der Menschwerdung Gottes als Familie zusammenkommen und für alle, die gerade in diesen Tagen unter Streit oder Einsamkeit leiden.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.