Wir beten, dass das Sakrament der Krankensalbung den Menschen, die es empfangen, und ihren Angehörigen die Kraft des Herrn schenkt und für alle immer mehr zu einem sichtbaren Zeichen der Barmherzigkeit und Hoffnung wird.
„Tschüss, Papa!“, ruft meine Tochter mir vor ihrer längeren Reise am Bus zu und geht los. Doch mitten im Gehen bleibt sie stehen und kommt zurück. „Mach mir bitte noch ein Kreuzchen!“ Und als sie weg ist, denke ich: „Alles wird gut!“
Manchmal darf es etwas mehr sein. Manchmal braucht es einen besonderen Zuspruch, etwa vor einer besonderen Herausforderung. Manchmal legen wir den Wunsch, dass alles gut geht, in andere Hände. Manchmal sagt eine Geste, ein (Kreuz-)Zeichen mehr als tausend Worte. Manchmal wird unser „Draht nach oben“ spürbar, sichtbar, greifbar. Manchmal fließt eine Kraft, die nicht allein aus uns kommt. Es war jedenfalls ein ganz besonderer Moment für uns beide.
So verstehe ich das Sakrament der Krankensalbung. Sie ist ein Zeichen der Stärkung, wenn ein Mensch eine besondere Herausforderung zu bestehen hat. Gespendet wird sie, wenn jemand eine schwerwiegende Diagnose zu verarbeiten hat, lange oder schwer an Leib oder Seele erkrankt oder geschwächt ist oder vor einer medizinischen Maßnahme oder Therapie steht.
Wie meine Tochter um ein „Kreuzchen“ gebeten hat, so bitten Erkrankte oder Angehörige um die Krankensalbung. So legen sie ihren Wunsch, dass es gut wird, letztlich in andere, in Gottes Hände. Und der Priester legt ihnen die Hände auf den Kopf und salbt anschließend ihre Stirn und ihre Hände mit einem Kreuzzeichen. Durch diese ausdrucksstarke Geste, durch diese Zeichenhandlung, wird oft auch für die Angehörigen spürbar: Was hier zwischen dem kranken Menschen und dem Sakramentenspender geschieht, verbindet sich mit einer anderen Kraft und Tiefe, die nicht allein aus ihnen kommt. Dahinter steckt der Wunsch: „Alles wird gut!“
Armin Surkus-Anzenhofer
Gebet:
Herr, wir bitten: Komm und segne uns;
lege auf uns deinen Frieden.
Segnend halte Hände über uns.
Rühr uns an mit deiner Kraft.
Refrain aus einem neugeistlichen Lied