... wird das Hochfest Christi Himmelfahrt gefeiert. Es geht zurück auf das vierte Jahrhundert, als sich das Bedürfnis durchsetzte, einige Aspekte der österlichen Verherrlichung Jesu besonders zu feiern. In Anlehnung an den Bericht der Apostelgeschichte (Kapitel 1, Vers 1-3) bildete sich der Festtermin heraus: Jesus war nach seiner Auferstehung 40 Tage hindurch den Aposteln erschienen, bevor er in den Himmel auffuhr.
Jesu Auferstehung ist Aufnahme in den Machtbereich Gottes, den man 'Himmel' nennt. Von dort aus wird er wiederkehren zu uns. Die Tage nach dem Himmelfahrtsfest werden im Gottesdienst begangen als Vorbereitung auf die Herabkunft des Heiligen Geistes an Pfingsten:
Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke. Er hat sie an Christus erwiesen, den er von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat.
(Epheserbrief, Kapitel 1, Vers 17 - 21)
Seit dem 4. Jahrhundert ist die Tradition nachgewiesen, die drei Tage vor Christi Himmelfahrt als 'Bitttage' zu gestalten und Bittprozessionen durchzuführen. Auch heute noch finden vielerorts Wallfahrten oder so genannte 'Flurprozessionen' statt, bei denen die Gläubigen durch die Felder ziehen und um eine gute Ernte beten. Diese 'Flurumgänge' gehen wohl ursprünglich darauf zurück, den Gang der 'Jünger nach Galiläa auf den Berg' nachzuahmen, 'den Jesus ihnen genannt hatte', um dort den Sendungsauftrag zu empfangen (vgl. Evangelium nach Matthäus, Kapitel 28, Verse 16-20).
Dafür, dass es bei den Prozessionen oft recht munter zuging, gibt es bereits Zeugnisse aus dem frühen 16. Jahrhundert. Aus der Tradition der 'Apostelgänge' sind dann die 'Herrenpartien' entstanden, die später als Gegenstück zum im 19. Jahrhundert eingeführten Muttertag (zweiter Sonntag im Mai) als 'Vatertag' umgedeutet wurden. Gleichwohl liegt dies in der theologischen Interpretation von Christi Himmelfahrt, die auch als die Heimkehr Jesu Christi, des Sohnes, zum Vater zu verstehen ist. Damit wird dieser Tag zum 'Vatertag' schlechthin: Er lenkt den Blick auf Gott, den Vater, den 'Abba-Gott' Jesu, der sich als Lebensgrund und -erhalt erweist.