Vier Musikgruppen, zwei Stunden Konzert und viele begeisterte Zuschauer in der Aula des Heinrichshauses:Sommerkonzert inklusiver Musikgruppen in Engers
Leise Töne: Veehharfengruppe und Schülerensemble
Die Besucher des Sommerkonzertes konnten am 9. Juli ein abwechslungreiches Programm miterleben. Spielte die Veehharfengruppe, so war es ganz still im Saal, um den zarten Tönen der Tischharfen zu lauschen. Veehharfen lassen sich ohne Notenkenntnisse spielen und so finden auch Menschen ohne musikalische Vorbildung schnell ins Musizieren hinein. Nur zu gerne schenkten die Besucher den Kindern der Kunosteinschule ihre Aufmerksamkeit. Flötenmusik mit Gitarrenbegleitung brachten die Schülerinnen und Schüler zu Gehör. Sie meisterten ihren Auftritt trotz Erkrankung ihrer Lehrerin und wurden natürlich mit extra viel Applaus bedacht.
Mitreißende Rock- und Popklassiker: VOLLGAS connected
Die inklusive Gastband VOLLGAS Connected war der Topact des Nachmittags. Aus Fürth angereist hat die Gruppe eine Reihe von Konzerten im Rheinland gespielt und lief beim Sommerkonzert zur Hochform auf. Der Kern der Band sind Profimusiker, die ihre Leidenschaft Dank kreativer Ideen einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und der Musikschule Fürth zum Beruf machen konnten. Unterstützt durch eine Bläser- und eine Flötengruppe aus Fürth, also connected, begeisterte VOLLGAS die Besucher mit bekannten Songs aus der Rock- und Popwelt.
Ein Hörgenuss: Matthias Gampe am Klavier
Bei keinem der Konzerte in Engers darf Matthias Gampe fehlen. Der Organist aus Bad Neuenahr-Ahrweiler ist seit seiner Geburt erblindet. Neben seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker führen ihn Auftritte durch ganz Deutschland bis nach Österreich. Mit der Filmmelodie "Fly" aus dem bekannten Film "Ziemlich beste Freunde" berührte Matthias Gampe die Herzen der Zuhörer.
Am liebsten gemeinsam - Das inklusive Musikensemble Engers
Das Herzstück der inklusiven Musik in Engers ist auf jeden Fall das inklusive Musikensemble. Seit fast drei Jahren trifft sich die Gruppe nun monatlich in Engers im Heinrichshaus oder in der Landesmusikakademie. Musikbegeisterte aus den Wohngruppen und Werkstätten des Heinrichshauses, Schüler*innen und Lehrerinnen aus Förderschulen, Mütter und Großmütter mit Kindern, Anwohner aus Engers und Freundinnen der inklusiven Musik aus dem Ahrtal kommen zusammen. Das Musizieren der Gruppe baut auf einem Konzept auf, das von Robert Wagner, dem Leiter der Musikschule Fürth und dem Gründer der Band VOLLGAS, entwickelt worden ist. Robert Wagner ist überzeugt, dass jede und jeder Musik machen kann, wenn sie oder er das möchte. Und so werden für die Musiker*innen der Gruppe jeweils eigene Stimmen entwickelt, die sich letztendlich zu einem klangvollen Ganzen ergänzen. Mit dem Song "Ab in den Süden" weckte das Ensemble beim Sommerkonzert die Sehnsucht nach Ferien und "Sommer, Sonne, Sonnenschein".
Unterstützung aus vielen Richtungen
Hinter der inklusiven Musik in Engers stehen unterschiedliche Einrichtungen und Personen, die sich wunderbar ergänzen. Angelika Hollmann, stellvertretende Leiterin der Landesmusikakademie ist die musikalische Ideengeberin. Beziehungen nutzen und Sponsoren überzeugen ist zudem ihr Steckenpferd. Außerdem betreut sie die Veehharfengruppen. Bernd Keffer, Musikpädagoge, ist bei den jungen Gitarristen der Gruppe dabei. Michaela Rothenberg-Kieffer und Angelika Marquardt leiten mittlerweile regelmäßig die monatlichen Proben und Susanne Möckel-Lamberty vom Bistum Trier ist Mädchen für alles und kümmert sich mit um das Organisatorische. Unverzichtbar ist auch die Unterstützung des Heinrichshauses. Die Aula kann für Proben und Konzerte unendgeltlich genutzt werden und die Beschäftigten unterstützen Bewohner*innen und Schüler*innen bei der Teilnahme.