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Umweltpreis 2024 des Bistums - Mehr als nur satt werden

Der emeritierte Weihbischof Franz Josef Gebert (links) und Mitglieder der DKU gratulieren den Siegerinnen und Siegern des Umweltpreises des Bistums Trier 2024.

Trier – Das Team Jugendraum Alftal mit der Foodsharing-Gruppe im Landkreis Bernkastel-Wittlich hat den mit 4000 Euro dotierten Sonderpreis des Umweltpreises des Bistums Trier 2024 gewonnen. Der diesjährige Umweltpreis hatte den Schwerpunkt einer nachhaltigen Ernährung. Lebensmittel sollen ökologisch, ökonomisch und sozialgerecht behandelt werden. Die Sieger werden dafür geehrt, Lebensmittel zu retten und für ein soziales Projekt zu nutzten. Weitere Preise in Höhe von 1000 Euro gingen an die Levana Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsschule in Lebach und die Kita St. Monika in Überherrn. Die Preise wurden von Weihbischof em. Franz Josef Gebert überreicht, der allen Bewerbern für ihr herausragendes Engagement dankte. 

Nachhaltige Ernährung kreativ und unkonventionell neu gedacht 

„Aus den Bewerbungen ragt die Bewerbung des Team Jugendraum Alftal heraus, weil sie auf kreative und unkonventionelle Art nachhaltige Ernährung neu denkt”, betonte Gebert in seiner Laudatio. „Es verbindet die Idee eines ‚guten Essens für alle‘ mit dem Diktum, dass man Lebensmittel nicht wegwirft.“ Im Jugendraum Alftal im Pastoralen Raum Wittlich gibt es an jedem letzten Freitag im Monat die ‚Küche für alle‘: eine Kooperation mit der Initiative „Foodsharing Bernkastel-Wittlich“. Eine Besonderheit bei der gemeinsamen Mahlzeit ist die Herkunft der Lebensmittel. Sie hätten eigentlich vernichtet werden sollen. Stattdessen werden sie von rund 350 Ehrenamtlichen von „Foodsharing“ eingesammelt. Anschließend werden Fotos der Lebensmittel im Internet eingestellt mit einem Hinweis, wann und wo man die Nahrungsmittel kostenlos abholen kann. 

Das Menü am letzten Freitag des Monats richtet sich nach den verfügbaren Zutaten. Für die Besucher*innen ist die ‚Küche für alle‘ kostenlos. „Mit dieser Initiative wird nicht nur verhindert, dass Lebensmittel aus dem Handel weggeworfen werden, diese geretteten Lebensmittel werden auch zu 100 Prozent weiter verwertet, in dem sie entweder zu einem kostenlosen Freitags-Essen verarbeitet werden oder kostenlos verteilt werden“, betonte Gebert. 

Gesunde Ernährung als generationenübergreifendes Projekt 

Die Levana Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde geehrt für ihr umfassendes Konzept einer nachhaltigen Ernährung: fächerübergreifend, sehr praxisbezogen, bis hin zu selbstgemachten medizinischen Tees. Bei der Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsschule in Lebach sticht heraus, dass gesunde Ernährung als generationenübergreifendes Projekt installiert wurde, bei dem Eltern und Schüler*innen intensiv zusammenarbeiten, um ein wöchentliches, gesundes Frühstück anbieten zu können. Die Kita St. Monika in Überherrn bearbeitet mit den Kindern das Thema nachhaltige Ernährung in vielen verschiedenen Facetten, von der Produktion, über den Verkauf, die Zubereitung bis zur Entsorgung der Abfälle. Das alles geschieht im Dialog mit den Eltern und auf Augenhöhe mit den Kindern. 

Neben den genannten Initiativen hatten sich beworben, die Kita St. Elisabeth in Koblenz mit ihrer Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz, die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft im Pastoralen Raum Bernkastel-Kues mit dem Schöpfungsweg Mittelmosel, die Klimawerkstatt Andernach mit der „Grünen Küche“, die Alfred-Delp-Schule in Hargesheim mit „Planet Schule – nachhaltig leben lernen“ und das Kloster Arenberg in Koblenz, als einem der nachhaltigen Ernährung verpflichteten Gästehaus.  

Beworben hatten sich auch die Kooperative Gesamtschule St. Matthias in Bitburg mit dem Apfelprojekt „Roten Backen - Mätthis seeßen Ääpelsaaft“, die Grundschule St. Matthias in Bitburg mit drei Projekten zur Nachhaltigkeit, die Kinder- und Jugendgruppe „mission grün“, Bad Neuenahr-Ahrweiler mit drei Filmprojekten, die Pfarreiengemeinschaft Maifeld Polch mit der nachhaltigen Verpflegung für Ferienfreizeiten auf Ameland, die Integrative Kindertagesstätte Haus Tobias in Thomm mit ihrem Projekt zur nachhaltigen Ernährung und der Vielfalts-Sortengarten in Wittlich mit einem Schau- und Lehrgarten. 

Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde von einem Streichquartett des Angela-Merici-Gymnasiums mit Johanna Köster, Dana López. Daria Pushkarska und Clara Folz. Die Diözesankommission für Umweltfragen (DKU) verleiht den Umweltpreis seit 1996. Damit möchte sie das Engagement des Bistums für Umweltfragen fördern und sichtbar machen. Der Veränderungswille für neue, umweltgerechtere Wege soll angeregt werden. Das Bistum Trier möchte ermutigen, persönliches Engagement fortzusetzen und zu verstärken. 

(tef) 

Was kann man gewinnen?

Der Umweltpreis ist mit maximal 7.000,- Euro dotiert. 3.000,- Euro entfallen auf den Hauptpreis, weitere Anerkennungspreise werden vergeben.
Ein Sonderpreis ehrt Projekte, bei denen die Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, z. B. Kommunen, hervorsticht.

Womit bewerben?

Mit Initiativen oder Projekten, die – zur Bewahrung der Schöpfung, – zur Schonung der Ressourcen, – zur Förderung eines nachhaltigen Lebensstils – zum Klimaschutz beitragen. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf nachhaltiger Ernährung.

Wie sich bewerben?

Bitte füllen Sie dazu den entsprechenden Fragebogen aus. Diesen erhalten sie formlos von der DKU, Bistum Trier, Mustorstraße 6, 54290 Trier, umweltkommission@bistum-trier.de, über die Internetseite der DKU oder Sie können auch einen Online-Bewerbungsbogen hier ausfüllen.

Wer kann sich bewerben?

Für den Umweltpreis können sich Gruppierungen, Pastorale Räume, Orden, Tagungshäuser, Verbände, Cafeterien, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Gremien, Einrichtungen des Bistums und der Caritas bewerben.

Wie wird entschieden?

Es entscheidet ein Jury mit Vertreter*innen der DKU und Expert*innen. Verliehen wird Umweltpreises im September 2024, in der Schöpfungszeit. Eine Veröffentlichung der Projekte ist in Absprache mit den Bewerber*innen ausdrücklich erwünscht. Der Klageweg ist ausgeschlossen.

Wo kann ich mich bewerben?

Bewerbungen gehen an die Diözesankommission für Umweltfragen (DKU), Bistum Trier , Mustorstraße 2 , 54290 Trier, E-Mail: umweltkommission@bistum-trier.de. Das Bewerbungsende ist am 31. Mai 2024.

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