Neue Photovoltaikanlage auf dem Johannes-Foyer in Saarbrücken
Insgesamt 159 Module auf einer Fläche von 560 Quadratmetern können bis zu einer Höchstleistung von 62 Kilowatt-Peak (KWP) produzieren.
Eigentümer der Anlage, und damit auch für Betrieb und Wartung verantwortlich, ist die Genossenschaft “Energievision” aus Schrobenhausen in der Nähe von Ingolstadt. Für die Unterfranken ist es nicht das erste Projekt, das sie im und mit dem Bistum Trier gestemmt haben. Auf vier Schulen im Bistum produziert “Energievision” schon Strom: der Grundschule am Dom, auf dem Angela-Merici-Gymnasium (beide in Trier), der Grundschule St. Matthias in Bitburg und der St. Franziskus-Realschule in Koblenz, weitere können folgen. Das Bistum Trier als Eigentümer der Immobilie profitiert von den regelmäßigen Pachteinnahmen für die Dachfläche und dem Vorteil, dass es sich nicht um die Technik der Anlage kümmern muss. Zudem ist der Strom, der über die Genossenschaft bezogen wird, in der Regel günstiger als von anderen lokalen Stromanbietern.
“Wir sind eine kirchliche Genossenschaft und verstehen uns auch bewusst als ein Teil von Kirche”, sagt Thomas Wienhardt. Er ist nicht nur Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, sondern auch Abteilungsleiter im Bistum Augsburg. Zu diesem Selbstverständnis von Kirche gehöre es auch, dass man den Gewinn an caritative Einrichtungen spende. Gegründet wurde die Genossenschaft vor zehn Jahren. “Als Organisationsentwickler des Bistums sollte ich einen Dekanatsrat dabei unterstützen, ein Klimaschutzprojekt umzusetzen.” Das misslang zwar, aber geboren war die Idee, eine Genossenschaft zu gründen und die Umsetzung von Photovoltaik-Projekten selbst in die Hand zu nehmen. In der Zwischenzeit entwickelte “Energievision” deutschlandweit entsprechende Anlagen. Die kirchlichen Wurzeln sind dabei von Vorteil. “Wir kennen die kirchlichen Strukturen und wissen, wo was mit wem geklärt werden muss”, so Wienhardt. Zudem sei ihnen ein gutes Maß in der Umsetzung wichtiger als die kurzfristige Rendite.
Gewandelt habe sich in den zehn Jahren der öffentliche Diskurs über erneuerbare Energiequellen. “Wir haben mehr Anfragen und es gibt ein größeres Interesse an unserer Arbeit.” Wienhardt hofft, dass auch die öffentlichen Verwaltungen diesen Impuls verspüren, “denn der bürokratische Aufwand, die Formulare, die Gesetze und Ausführungsbestimmungen zu den Gesetzen werden nicht weniger und nicht einfacher.”
Als Mann der Kirche habe er in den Jahren gelernt, dass auch Kirche in vielem vielleicht unternehmerischer denken sollte. “Warum nicht die Pastoral und die Wirtschaft besser aufeinander abstimmen?", fragt er sich. An Ideen dazu mangelt es Wienhardt nicht. “Die Kirche ist immer noch ein Global-Player - das könnte man nutzen, ohne das Kirchliche an Kirche zu verwässern.” Denn die Sonne scheint nicht nur in Saarbrücken auf kirchliche Dächer.
Wer mehr über das Johannes-Foyer wissen möchte: https://www.johannes-foyer.de