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Die (Moor-)Birke

Datum:
1. Okt. 2023
Von:
Barbara Schartz
Birke
  • Die Moorbirke ist der Baum des Jahres 2023. Neben der Moorbirke gibt es noch die (häufigere) Sand- oder Hängebirke. Theoretisch kann man diese beiden unterschieden, zum einen natürlich vom Wuchsort her – die Moorbirke wächst an feuchten Stellen, die Sandbirke auf eher trockenen Standorten. Wie der Name ebenfalls verrät, hängen die Zweige der Sand- oder Hängebirke nach unten, während die der Moorbirke im spitzen Winkel nach oben stehen. Auch die Blätter sind unterschiedlich, die der Moorbirke runder mit einer kurzen Spitze.
  • Da beide Bäume sich aber gegenseitig befruchten können und Mischformen entstehen, ist die Unterscheidung für Laien schwierig. Gut zu wissen ist, beide Birkenarten haben einen weißen Stamm, der bei der Hängebirke im Alter dunkler und grober wird, bei der Moorbirke heller und glatter bleibt.
  • Die helle Farbe des Birkenstammes schützt diese vor Überhitzung. Das Betulin, das die Farbe verursacht, ist außerdem wasserundurchlässig. Deshalb wurde Birkenrinde früher auch zum Abdichten benutzt.
  • Da die Birke sehr gut mit Kälte zurechtkommt, gilt sie als nördlichste Baumart Europas – nicht umsonst sieht ein Birkenwald immer ein wenig nach Skandinavienurlaub aus. Auch wenn die Blätter leichte Minusgrade aushalten, ist die Birke nicht immergrün, sondern wirft ihr Laub im späten Herbst ab.
  • Die Birke galt unter Forstwirten lange als „Unkraut“, sie ist ein Pionierbaum, der offene Flächen besiedelt. Da sie die Bodenfruchtbarkeit fördert und auch ohne Pflegemaßnahmen gerade Stämme ausbildet, kann ihr Holz aber gut genutzt werden. Allerdings nur im Innenbereich, es ist nicht witterungsbeständig. Als Brennholz ist Birkenholz auch brauchbar, sollte aber wegen der wasserdichten Rinde gespalten werden.
  • Da Moore über lange Zeit entwässert wurden, sind Moorbirkenwälder in Mitteleuropa sehr selten.
  • Auf die Pollen der Birke reagieren viele Allergiker. Birkenpollen sondern die männlichen Kätzchen der Bäume ab, meist ab März und bis Ende Mai, mit Hauptflugzeit im April. Die weiblichen Kätzchen, die durch diese Pollen windbestäubt werden, sind viel kleiner und unscheinbarer. Beide wachsen am gleichen Baum