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Gottesanbeterin

Datum:
1. Sept. 2023
Von:
Barbara Schartz
Gottesanbeterin
  • Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist die einzige Fangschrecke Deutschlands. Fangschrecken sind keine Heuschrecken, mit denen sie „nur“ sehr entfernt verwandt sind.
  • Ihre ausgeprägten, dornenbewehrten Fangarme hält sie in Ruhehaltung wie zum Gebet gefaltet, daher der Name Gottesanbeterin. Sie kann mit diesen Fangarmen so schnell zuschnappen, dass sie sogar vorbeifliegende andere Insekten fangen kann.
  • Gottesanbeterinnen ernähren sich von anderen Insekten oder auch von kleineren Reptilien. Auch andere Gottesanbeterinnen können zum Mahl werden, etwa ein kleineres Männchen nach der Begattung oder die Geschwister nach dem Schlupf aus den bis zu 200 Eier umfassenden Gelegen, den Ootheken.
  • Gottesanbeterinnen sind bisher in Deutschland selten gewesen – es gab sie nur am Kaiserstuhl. Sie sind streng geschützt, das heißt, man darf sie nicht fangen und auch nicht zuhause etwa in einem Terrarium halten. In den letzten Jahren nimmt die Zahl der Fangschrecken deutlich zu und auch das Verbreitungsgebiet wird immer größer.
  • Fangschrecken leben in sehr warmen und trockenen Lebensräumen, z.B. an der Mosel, an der sie in den letzten Jahren stabil heimisch sind, sich auch fortpflanzen. Die kleinen Jungtiere schlüpfe Ende Mai, Anfang Juni. Sie sehen schon aus wie die erwachsenen Tiere, häuten sich aber mindestens fünfmal beim Wachstum. Und passen dabei die Farbe der Umgebung an. Die erwachsenen Tiere paaren sich im August/September und sterben nach der Eiablage, spätestens bei den ersten Nachtfrösten.
  • Zu sehen sind sie aber nicht ganz leicht, da sie sich meisterhaft der Umgebung anpassen und entweder grün oder hellbraun, manchmal sogar schwarz gefärbt sind. Zu erkennen sind die Gottesanbeterinnen insbesondere an ihrem sehr beweglichen dreieckigen Kopf mit den großen Augen.