Haareis, auch Eiswolle genannt, konntet ihr just diese Woche, wo es so knackig kalt war, bei einem frühen Spaziergang im Wald entdecken.
Voraussetzungen für Haareis sind schnee-, regen- und windfreie Tage, morsches und gut durchfeuchtetes Laubholz sowie Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt.
Haareis wird seit dem 19. Jahrhundert beschrieben, das Phänomen selbst kann aber erst seit einer Studie aus dem Jahr 2008 halbwegs erklärt werden – siehe: www.wagnerger.ch/daten/Maetzler-Wagner.pdf
Ursache für das Wachstum scheint ein winteraktives Pilzmycel zu sein, dessen Stoffwechsel Gas („Pupsgas“) erzeugt, das aus dem durchfeuchten Holz das Wasser verdrängt, so dass es an der Holzoberfläche gefriert. Da von innen weiter Druck herrscht, wachsen dünne Eisfäden an der Holzbasis nach und schieben sich in geschwungener Form voran.
Möglicherweise ist dies auch eine Art Frostschutz für den Pilz, denn solange der Haareisprozess im Gange ist, friert das Holz nicht durch.