Vielleicht sind euch diese wunderschönen gelben Blüten ja auch schon aufgefallen? Sie gehören zu den ersten Blüten im Frühling, zusammen mit den Schneeglöckchen. Nein, das ist kein Löwenzahn, wie die eine oder der andere vielleicht denken könnte. Es ist ein Verwandter aus der Pflanzenfamilie der Korbblütler, und zwar der Huflattich.
Nach der Blüte bildet er wie der Löwenzahl „Pusteblumen“.
Auffällig und anders als beim Löwenzahn sind die rötlich-braunen Schuppenblättern der Blütenstiele.
Beim Huflattich erscheinen die Blüten vor den Blättern: „Filius ante patrem“ nannte man das im Mittelalter, „der Sohn erscheint vor dem Vater“.
Der lateinische Name „Tussilago farfara“ weist auf die Wirkung hin: Tussis = Husten, ago = ich vertreibe. Farfara = „Mehl tragend“, was sich auf den weichen hellen Flaum bezieht, mit dem die Blätter anfangs überall, später nur auf der Unterseite überzogen sind.
Der deutsche Name "Huflattich" weist auf die Huf-Form der Blätter hin und darauf, dass die Pflanze wie der Löwenzahn Milchsaft (lattich) enthält.
1994 war der Huflattich Heilpflanze des Jahres. Neben der Wirkung seiner Schleim- und Gerbstoffe gegen Husten enthält er viele Mineralstoffe, allerdings auch geringe Menschen eines Alkaloides, das im Verdacht steht, die Leber zu schädigen. Deshalb gilt: in Maßen genießen!
Essbar sind alle Pflanzenteile: Blüten, Stängel, Blätter und Wurzeln. Als Salat, Gemüse oder Tee. Für den Garten gibt es auch Züchtungen ohne die umstrittenen Alkaloide.
Die Blätter (Achtung, nicht mit der giftigen Pestwurz verwechseln!) kann man trocknen und verbrennen, die Asche als (Outdoor-)Salzersatz verwenden. Ein Esslöffel der Asche entspricht etwa einem Teelöffel des normalen Speisesalzes (Natriumchlorid) und darf nur in kleineren Mengen verzehrt werden.
Ungefährlich ist die Verwendung der großen, grünen Blätter als „Toilettenpapier des Wanderers“, sie sind groß und soft.