Jakobskrautbär an Jakobskreuzkraut
- Ein farbenfrohes Tier an einer umstrittenen Raupen-Wirtspflanze stellen wir heute vor. Die kräftige Farbe beim rot-schwarzen Falter und der leuchtend-gelb geringelten Raupe signalisieren Vögeln und anderen hungrigen Tiere: Achtung, ich bin giftig, vergreif´ dich besser an was anderem.
- Nachdem der Falter in den vergangenen Jahren als vom Aussterben gefährdet galt, scheint es zur Zeit ganz gut um den Bestand zu stehen. Wobei im Artensteckbrief der Roten Liste angemerkt ist, dass die Lebensräume des Falters nicht stabil sind und sich der Trend rasch wieder umkehren kann.
- Die Flugzeit des Falters ist weitestgehend vorbei für dieses Jahr. Er ist ohnehin als Nachfalter am Tag weniger aktiv, aber durchaus auch zu sehen.
- Auffällig und kaum zu verwechseln sind die Raupen, die je nach Region noch zu sehen sein können. Sie fressen fast ausschließlich das Jakobskreuzkraut, das als Giftpflanze in den vergangenen Jahren angeprangert wurde.
- Ja, das Jakobskreuzkraut ist giftig. Die Raupen des Jakobskreuzbäres vertragen das Gift und werden selbst von ihrem Futter giftig – aber erst durch das Fressen des Krautes; wenn sie frisch geschlüpft sind, sind sie es noch nicht.
- Pferde, Kühe, Schafe und Ziegen, denen das Kraut schaden kann, fressen es frisch auf der Wiese in der Regel nicht. Viel zu bitter. Im Heu allerdings fehlen die Bitterstoffe, nicht aber das Gift. Das ist es, was problematisch ist.
- Überall bekämpfen und vernichten sollte man das Jakobskreuzkraut nicht! Erstens sollte man es sicher erkennen, bevor man es ausreißt – es wurden inzwischen auch Johanniskrautbestände vernichtet. Zweitens gibt es neben dem Jakobskreuzbär einige Käferarten, die das umstrittene Kraut für ihre Entwicklung brauchen. Wie immer: Alles sollte im rechten Maß vorkommen.