Wenn nicht von Tierbabys, sondern von Pflanzen-Kätzchen die Rede ist, handelt es sich um die Blütenstände einiger Bäume und Sträucher, wie Birken- (z.B. Erle und Hasel), Buchen-, Weiden- (z.B. die Papel) und Walnussgewächse.
Die männlichen Blüten sind bei diesen Pflanzen immer Kätzchen. Birke, Hainbuche und Weide haben auch weibliche Kätzchenblüten, Erle und Hasel nicht.
Am bekanntesten sind die weißen, samtigen Kätzchen der Salweide. Diese sind die männlichen Blütenstände bevor die Staubgefäße die Kätzchen gelb färben. Ihr seht sie bei uns in der Regel ab März.
Jetzt im Januar könnt ihr bereits die Kätzchen von Hasel und Erle bewundern. Sie bilden sich im Herbst, lange vor dem Blattaustrieb und beginnen oft im Januar, manchmal im Dezember, mit der Blüte.
Ein blühendes Haselkätzchen kann bis zu 2 Millionen Pollenkörner verbreiten – Allergiker reagieren besonders auf Hasel und Erle empfindlich.
Die Haselblüte zeigt wie das Schneeglöckchen im phänomenologischen Kalender den Beginn des Vorfrühlings.
Haselkätzchen sind wichtige Pollen- und damit Eiweißlieferanten für Bienen. Sie brauchen dieses Futter für ihre Brut. Die Bestäubung übernimmt der Wind.
Die Hasel ist einhäusig, d.h., weibliche und männliche Blüten sind am gleichen Strauch. Die weibliche Blüte ist unscheinbar, es ragen wenige kleine, zarte rote Stempel aus der geschlossenen Knospe, die man leicht übersieht.
Sie blühen nach den Kätzchen, damit sie von den Pollen anderer Sträucher bestäubt werden können. Dies ermöglicht eine breitere genetische Basis. So blühen manche Haselsträucher früher, andere später.
Erlen erkennt ihr gut, weil zur Kätzchenblüte kleine Zapfen, die alten weiblichen verholzten Blütenstände des Vorjahres, kommen.