Datum:
1. Dez. 2023
Von:
Barbara Schartz
Moose
- Zu Weihnachten hat Tannengrün „Saison“, denn draußen ist es grau und weitgehend farblos geworden. Vielleicht findet ihr beim Spaziergang im Wald schöne Moosposter? Die sind noch um vieles „frischer“ grün als die Nadelbäume.
- Mit nach Hause nehmen solltet ihr das Moos nicht. Auch wenn außerhalb von Naturschutzgebieten die „Handstraußregel“ für Pflanzen die nicht unter besonderen Schutz stehen, gilt: Moose sind für Laien nicht so einfach zu unterscheiden. Und wer weiß schon, welches Moos besonders geschützt ist – weil es bereits selten geworden ist?
- In Deutschland gibt es gut 1.000 Moosarten, von denen 335 vom Aussterben bedroht sind.
- Moos sollte man auch deshalb prinzipiell besonders wertschätzen, weil es sehr langsam wächst. Was wir also vielleicht mitnehmen aus dem Wald, braucht ziemlich lange, um wieder nach zu wachsen.
- Moose sind Pionierpflanzen. Sie wachsen an Stellen, an denen sonst wenig wächst und sie bilden dort Mikrolebensräume für Kleinlebewesen.
- Von den Moosen heißt es, dass sie seit fast 400 Millionen Jahren die Erde besiedeln. Wie genau sie sich aus den Algen des Wassers entwickelt haben, ist nicht bekannt.
- Torfmoose können bis zum 26-fachen ihres Trockengewichts an Wasser aufnehmen. Das tun sie in der Regel nicht über Wurzeln (die sie nicht haben), sondern über die gesamte Oberfläche der Pflanze. Sie nehmen auch andere Stoffe aus der Luft auf, binden zum Beispiel Schwermetalle, Feinstaub oder Ammoniak aus Autoabgasen.
- Insbesondere die Torfmoose sind auch dafür bekannt, dass sie Kohlenstoff bzw. Treibhausgase binden (Kohlenstoffdioxid – CO2 und Methan - CH4). Die Nutzung als Torf oder als Brennstoff, die früher üblich war, setzt diese Treibhausgase frei. Zur Erreichung der Klimaschutzziele scheint deshalb die Wiedervernässung von Mooren unverzichtbar, sie ist in der Nationalen Moorschutzstrategie der Bundesregierung festgehalten. Intakte Moore speichern auf nur 5 % Landfläche so viel CO2 wie der gesamte deutsche Wald.