Von den Nachttieren sind die Fledermäuse für viele Menschen besonders faszinierend. Wenn man sie als schattenhafte Wesen schnell und lautlos meist im Zick-Zack durch die Dämmerung fliegen sieht, wundert es nicht, dass als unheimlich empfunden wurden und vielleicht auch noch werden. Blutsaugende Vampire sind allerdings nur drei auf dem amerikanischen Kontinent lebende Arten, die bei uns vorkommenden Fledermäuse sind für uns völlig ungefährlich, sie ernähren sich von Insekten. Womit wir bei einem der Faktoren sind, die Fledermäuse in ihrem Bestand gefährden, der sie aber auch für uns nützlich macht. Sie tragen zu einem funktionierenden Ökosystem bei, indem Sie regulierend auf die Insektenmenge wirken.
Der massive Rückgang der Insektenzahl ist deshalb ein wichtiger Grund für die Bestandsgefährdung der Fledermäuse. Der Verlust von Wochenstuben und Überwinterungsplätzen, die Störung dieser Orte durch zu viel Licht, die Behandlung von Baumaterial der Dächer mit konservierenden Stoffen tragen ebenso zur Gefährdung der Arten bei. Fledermäuse sind sehr ortstreu, weshalb Störungen ihrer Wochenstuben oder Schlafplätze eine schwerwiegende Beeinträchtigung sind.
Fledermäuse sind in ganz Europa geschützt. Von den in Deutschland vorkommenden 25 Fledermausarten suchen insbesondere die Breitflügelfledermaus, das Mausohr und die Zwergfeldermaus ihre Sommerquartiere nicht im Wald, sondern in Siedlungsräumen. Dabei sind Kirchen besonders beliebt - "Bei Kirchen ist immer von einer Besiedlung auszugehen", sagt die Koordinationsstelle Fledermausschutz Rheinland-Pfalz. Es besteht nicht nur ein Tötungsverbot, sondern auch ein Störungsverbot der Tiere und ein Beschädigungsverbot ihrer Quartiere (selbst bei Nicht-Besetzung).
Die Bauabteilung des Bistums und die Koordinationsstelle Fledermausschutz des Naturschutzbundes (NABU) berät bei Sanierungsprojekten, wie bei Baumaßnahmen die Auswirkungen für die Fledermäuse vermieden bzw. minimiert werden können. "Eine Kompromisslösung zwischen den Belangen der Eigentümer und des Naturschutzes gelingt immer."