Nach dem Abitur hatte ich eine Ausbildung als Druckvorlagenherstellerin (heute Mediengestalterin) an- und abgeschlossen; allerdings wollte ich mich beruflich neu orientieren und bin beim Theologie- und Germanistikstudium gelandet.
Für den Beruf in der Pastoral habe ich mich schließlich aus zwei wesentlichen Gründen entschieden: Ich wollte erstens etwas zutiefst Sinnstiftendes tun und zweitens vielfältig und abwechslungsreich arbeiten.
Beides hat sich für mich im Beruf der Patoralreferentin erfüllt. Ich darf mit den Menschen, denen ich begegne, dem Sinn im Leben auf der Spur bleiben – mal leicht und spielerisch, mal in existenzieller Tiefe. Und den Gestaltungsraum, das in Vielfältigkeit zu tun, habe ich immer gehabt: Nicht für immer und ewig auf eine Personengruppe festgelegt zu sein, den Dienstort und das Einsatzfeld auch wechseln und eigene Talente und Interessen nutzen zu können... Das alles nicht in „Nine-to-five“, wo der Beruf mit dem Abscannen der Stempelkarte endet.
Mittlerweile ist die Frauenpastoral zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit geworden. Mit der Hälfte meiner Arbeitskraft bin ich Geistliche Begleiterin im kfd-Diözesanverband Trier (kfd: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands). Außerdem konnte ich meine „erste Liebe“, das grafische Gestalten, für meine Tätigkeit fruchtbar machen. Als Visualisiererin nehme ich immer mal wieder den Stift in die Hand, wenn es sinnvoll ist.
Auch nach fast zwanzig Jahren bleibt mein Beruf abwechslungsreich; das zeigt sich darin, dass ich mich nun als strategische Engagement-Entwicklerin im Pastoralen Raum Bernkastel-Kues auf den Weg gemacht habe. „Bleibt alles anders“!
Aber der Satz von Bischof Klaus Hemmerle, den ich damals in meiner Bewerbung für den Pastoralkurs im Motivationslebenslauf zitiert habe, ist für mich nach wie vor gültig: „Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen, dein Fragen und Dasein, damit ich daran die Botschaft neu lernen kann, die ich dir zu überliefern habe.“ So immer neu eine Lernende zu sein, gefällt mir besonders gut an meinem Beruf.