Menschenwürde, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung – das sind die Werte und Themen, die mir von Beginn an als Pastoralreferentin wichtig waren. Die Vision vom Reich Gottes und die Mitarbeit daran; Kirche und Gesellschaft als Theologin und von der Kirche beauftragte hauptamtlich tätige Frau zu gestalten: diese Ziele haben mich immer motiviert.
Das christliche Menschenbild war dabei Orientierungshilfe in der inhaltlichen und konzeptionellen Erarbeitung der Pastoral im jeweiligen Einsatzfeld. Es nimmt die Andere oder den Anderen ernst in seinen Erfahrungen und Überzeugungen und führt mich zum Perspektivwechsel. Das war und ist hilfreich, vom Handeln „für andere“ zum Handeln „mit anderen“ zu kommen, auch zu Vernetzung und Kooperation mit anderen Professionen, um gemeinsam an den Fragen und Situationen zu arbeiten.
Kriterium und Maßstab meiner Arbeit war auch, Prioritäten zu setzen und diejenigen in den Blick zu rücken, die schwächer sind, die schwierige Bedingungen haben, an den Rändern und nicht im Mittelpunkt des Interesses sind. So ist es gelungen, in Projekten die Situation von arbeitslosen Menschen bewusster zu machen und Hauptschüler*innen im Übergang von Schule in die Ausbildung zu unterstützen. Mit Aktionen wurde der Blick auf Menschen in Bolivien gelenkt und die Partnerschaft gerechter gestaltet.
Wer Menschen, die aus dem Sichtfeld der Pastoral fallen, in das Blickfeld rückt, gibt ihnen Ansehen und Würde zurück; das ist zutiefst diakonischer Auftrag der Kirche.
„Die Menschenwürde achten“, diese Überschrift ist mein Programm.
Mit dem Wechsel am Ende der beruflichen Tätigkeit in den Arbeitsbereich Diakonische Pastoral ist der Dienst an den Menschen weiter ins Zentrum gerückt. Meine letzten Arbeitsfelder waren Seelsorge mit Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe und Inklusion. In diesen Feldern liegt es auf der Hand, zu schauen, ob die Würde des Menschen unangetastet ist, wie es ja auch im Grundgesetz heißt; der Blick auf den Menschen muss davon geprägt sein, dass jeder Mensch einmalig ist.