„Auschwitz standhalten heißt keineswegs, es begreifen.
Wer hier begreifen wollte, hätte nichts begriffen.“
(Johann Baptist Metz)
Seit ein paar Jahren fahre ich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen regelmäßig nach Auschwitz. Beim Abschreiten der bekannten Orte, der berühmten Bahnrampe in Birkenau, der Überreste der Krematorien, der Baracken… und angesichts der Ausstellung mit unzähligen Haaren, Schuhen, Brillen, Töpfen und anderen Reliquien der Ermordeten kommt mir immer wieder dieses Zitat von Metz in den Kopf. Der menschliche Abgrund, vor dem man in Auschwitz steht, er lässt sich nicht begreifen; er beunruhigt zutiefst, motiviert aber auch stark, für eine Zukunft zu arbeiten, in der solches Unrecht keinen Platz hat. Die Fahrt nach Auschwitz ist für mich persönlich die wichtigste Fahrt des Jahres. Auch, weil sich mir hier immer wieder zeigt, warum ich eigentlich so gerne Pastoralreferent bin.
In meiner Arbeit sehe ich es nämlich nicht als meine Aufgabe an, jungen Menschen die Welt und den Glauben zu erklären, was bei der Thematik in Auschwitz auch ganz unmöglich wäre. Und mal ganz grundsätzlich: Mit welcher (geistigen) Haltung außer einer großen Portion Überheblichkeit jungen Menschen gegenüber sollte ich das auch tun? Vielmehr öffne ich jungen Menschen gerne Räume und Möglichkeiten und begleite sie dabei, selbst die Welt und den Glauben verstehen zu lernen.
Gerne biete ich an, all das, was in jungen Menschen steckt, mit ihnen zu entdecken. Und manchmal bin ich auch einfach nur da, um mit jungen Menschen ihre Probleme, Sorgen und Nöte zu teilen und auszuhalten. Meine theologischen, praktischen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen nutze ich nicht als „Lehrer“, sondern als „Wegbegleiter.“ Gemeinsam mit jungen Menschen für eine gute Zukunft – für sie selbst und für uns alle – dafür bin ich gerne als Pastoralreferent unterwegs! Dass diese Haltung Früchte trägt, zeigt mir eine spannende, vielfältige Jugendarbeit im Pastoralen Raum Idar-Oberstein, die für viele junge Menschen ein wichtiger Ort ist. Unterschiedlichste Aktionen im Laufe des Jahres, verschiedene kirchliche und gesellschaftliche Kooperationen, Freizeiten und Ferienprogramme, Bildungs- und Gedenkstättenfahrten prägen meine Arbeit.
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