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Menschlichkeit statt Ökonomisierung:Petra Thielen

Seit 2004 arbeite ich als Krankenhausseelsorgerin im Knappschaftsklinikum Püttlingen.
Ich mache die Arbeit immer noch sehr gerne, weil es stets um Wesentliches geht. Und ich habe mit Menschen aus der gesamten Gesellschaft zu tun, was mir besonders gut gefällt.

Neben Gesprächen mit PatientInnen, Angehörigen und Mitarbeitenden der Klinik zählen zu meinen Aufgaben:

  • Mitarbeit im Ethikkomitee und im saarlandweiten Netzwerk der klinischen Ethikkomitees
  • Unterricht in der Krankenpflegeschule
  • Sterbeseminare in der Krankenpflegeschule
  • Gestaltung von Gottesdiensten, Gedenkfeiern etc. im Krankenhaus
  • Sterbebegleitung
  • Begleitung und Schulung der sogenannten Grünen Damen und Herren der Klinik
  • Mitarbeit bzw. Leitung der Fachkonferenz Trauer im Pastoralen Raum Völklingen
  • Trauergespräche in Zusammenarbeit mit dem Ambulanten Hospiz Völklingen
  • Leitung der kollegialen Praxisbegleitung für KollegInnen aus dem Pastoralen Raum Völklingen, die im Beerdigungsdienst tätig sind

Langeweile kommt also nicht auf. Mein Ziel war es immer, einen Beitrag dazu zu leisten, dass es im Krankenhaus menschlich zugeht – und zwar sowohl für die PatientInnen als auch für die Mitarbeitenden. Im Mittelpunkt sollten die Menschen in existentiell ganz besonderen und oft sehr schwierigen Situationen stehen. Es geht schließlich um Krankheit und Gesundheit, um Leben und Tod. Ein Krankenhaus ist keine Reparaturwerkstatt, in der man gute Geschäfte machen kann. So sollte es jedenfalls nicht sein.

Leider hat das aktuelle Gesundheitssystem dazu geführt, dass die Ökonomisierung in den Krankenhäusern sehr stark zugenommen hat: das Personal gilt primär als „Kostenfaktor“ und die PatientInnen werden als „Fälle“ betrachtet. Die Personalkosten müssen sinken, damit die Ausgaben sinken. Die Fallzahlen müssen steigen, damit die Einnahmen steigen...

Dabei droht die Menschlichkeit auf der Strecke zu bleiben.
„Menschlichkeit statt Ökonomisierung“, das ist die wesentliche Herausforderung, die ich aktuell für meine Arbeit in der Krankenhausseelsorge sehe.

Petra Thielen

Petra Thielen

Berufliche Biographie:

9 / 87 – 2 / 88 Pastoralkurs in Trier
3 / 88 – 3 / 89 Pastoralpraktisches Jahr in Koblenz-Horchheim (St. Maximin)
4 / 89 – 7 / 89 Pastoralkurs in Trier
9 / 89 – 2001 Pastoralreferentin im Pfarrverband Saarbrücken 2
(Jugendarbeit, Frauenarbeit, Eine-Welt-Arbeit)

2001-2004 Elternzeit und Sonderurlaub

Seit 9 / 2004 Krankenhausseelsorgerin im Knappschaftsklinikum Püttlingen