„Man kann einen Menschen nichts lehren.
Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“
(Galileo Galilei)
Schon in meiner Ausbildung zur Pastoralreferentin in den Jahren 2000 bis 2003 war mir schnell klar, dass es um gemeinsame Suchbewegungen geht. Ob im Religionsunterricht, in der Predigtausbildung, in der Arbeit mit unterschiedlichsten Gruppen und Gremien …
Während meiner Berufsjahre in unterschiedlichen Funktionen und an unterschiedlichen Orten kann ich heute sagen, dass diese Haltung für mich immer stimmiger wird - nicht zuletzt nach meiner jüngst abgeschlossenen Ausbildung zum Systemischen Coach.
Wahrnehmen, sehr gut zuhören, beobachten, fragen, hypothetisieren, hoffen … eröffnen eine Erweiterung von Wahlmöglichkeiten für mich und andere: ob aktuell in meiner Rolle als Gleichstellungsbeauftragte oder als hauptamtliche Seelsorgerin im Pastoralen Raum Merzig, wenn ich im Gespräch mit fremden Menschen auf dem „Schwätzbänkle“ bin, Kolleg*innen in Gleichstellungsfragen berate oder mit überlege, wohin sich der Pastorale Raum entwickeln könnte.
Dazu gehört manchmal auch Schweigen.
„Die Idee kommt beim Sprechen UND beim Schweigen“
Vieles tragen wir in uns,
an unaussprechlichen Fragen,
an vermeintlich unlösbaren Problemen,
an belastenden Erinnerungen,
an Freuden, die geteilt werden wollen,
an fast verschütteten Hoffnungen
und an leisen Ahnungen,
dass Wandel möglich ist ...
Manchmal machen wir die Erfahrung,
dass Reden und Gehörtwerden helfen kann,
die Gedanken und Gefühle zu sortieren,
neue Sichtweisen zu erproben,
die eigenen Schätze zu entdecken
und wie in einem freundlichen Spiegel
sich selbst neu zu erkennen …
Und dann geschieht hier und da
etwas Überraschendes:
im Reden zu zweit, gesellt sich das Dritte,
das Göttliche und Unverfügbare hinzu,
aus der Begegnung der beiden Menschen
wird eine Erfahrung, die mehr ist als das,
was gesprochen wird …
(Irgendwann zufällig irgendwo gefunden und nun wieder in die Hände gefallen, Autor oder Quellenangabe kann ich daher leider nicht machen.)