Es war ein weiter und intensiver Weg hin zu meiner Entscheidung, den Seelsorgeberuf zu ergreifen und Pastoralreferentin zu werden. Die wissenschaftliche Theologie fasziniert und begeistert mich mindestens genauso wie sie es vor 20 Jahren im Studium getan hat. Heute habe ich täglich die Möglichkeit, sie in den Alltag zu übersetzen und als Deute-Folie für aktuelle Lebenslagen anzubieten. Meine Erfahrung ist: Die Frage nach dem Mehr im Leben, nach Gott vielleicht, spielt immer wieder eine Rolle, sei es aufgrund von Krankheit, Verlust, durchkreuzten Lebensplänen - oder auch in den Hochzeiten des Lebens.
Als Seelsorgerin bringe ich vor allem mich selbst mit in den Dienst: Als Mensch mit meinem theologischen und philosophischen Wissen, meinen seelsorglichen Kompetenzen, meiner Routine im pastoralen Dienst und meiner Lebenserfahrung als Frau und Mutter in der katholischen Kirche und eben auch mit meinen Verletzungen und meinen Schwächen. Ich vertraue darauf, dass Gott vollendet, was ich nicht ganz machen kann, dass er an meiner Seite ist, wenn ich von dem spreche, was mich unmittelbar angeht, wenn ich Trost spende und Begleitung anbiete. In dieser Hoffnung versuche ich Gott im Gespräch zu halten.