… scheint das zunächst mal ein ganz normaler Vorgang – vergleichbar mit dem Schreiben- und Lesen-Lernen ganz am Anfang. Schreib-Technik, Orthographie, Grammatik – sollte alles zusammenkommen, können die Meisten erlernen. Dann werden aus Buchstaben Wörter und aus Wörtern Sätze – alles irgendwie verstehbar und ein Stück Kommunikation. Und doch: es bleibt oft beim Gebabbel, beim Gerede. „Worte“ – das ist irgendwie mehr.
Mehr als Buchstaben und Laute und Texte: Wer theologisch vom „Wort“ spricht, denkt sicher bald an „das Wort“, den „logos“, an Jesus Christus eben, den die Bibel so nennt. Gläubige Menschen wissen und glauben ihn an allem beteiligt, was auf der Welt und in ihnen selbst ist.
Und irgendwo zwischen dem Gerede und dem göttlichen Logos versuche ich (auch „in der Rente“ – insoweit bin ich ganz der Alte…) unterwegs zu sein. Versuche, für mich selbst und für andere „das Wort“ zu entdecken im oder hinter dem Gerede – aber natürlich auch in jedem ernsthaften Wort, in vielen Fragen und Sprüchen, in zugewandten Gesprächen und Ansprachen oder einfach beim Zuhören.
Dass das gelegentlich auch anderen Menschen hilft, habe ich immer wieder erlebt – obwohl gerade „Verkündigungs“-Sendungen im Radio sich anfühlen wie in den weiten leeren Raum gesprochen. Wenig Rückmeldungen – aber doch hohe Einschaltquoten; jedenfalls mit ganz anderer Reichweite als jeder Gottesdienst in Domen und Pfarrkirchen…
Das macht ein bisschen stolz – aber noch wichtiger ist das Bewusstsein, eine wie große Verantwortung das bedeutet. „Die Leute hören dich – schon klar; aber die meisten hören da ‚die Kirche‘ sprechen“, hat mal jemand beim SWR gesagt. Und diesen Auftrag nehme ich ernst – weiterhin wie auch in fast vierzig Jahren im Beruf: Als (Teil von) Kirche den Menschen helfen, Gottes Spuren im eigenen Leben zu entdecken, im Alltag, in schwierigen und in leichten Lebenslagen und Ereignissen, manchmal erwartbar, oft auch sehr überraschend. Und dabei natürlich immer wieder auch für mich selbst ganz neu; das verändert das Leben und den Glauben – ständig oder vielmehr laufend!
Meine Beiträge im SWR (lange SWR3 und SWR2, jetzt SWR Kultur – auch zum Nachlesen und Nachhören hier - und dann ist da noch mein Lieblings-Kind aus der Zeit als online-Redakteur: www.fürbitten.de, ein Service für die Gottesdienst-Vorbereitung an jedem Sonntag und vielen Feiertagen - getragen von Autorinnen und Autoren aus ganz Deutschland; ehrenamtlich betreue ich die Fürbitten redaktionell und im Versand an einige tausend Newsletter-Abos.