Die kompromisslose militärische Reaktion Israels auf den Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 wie auf die nachfolgenden Attacken aus dem Libanon oder durch den Iran haben weltweit teils scharfe antiisraelische und antijüdische Reaktionen hervorgerufen.
Auch unter engagierten Christen ist Verunsicherung spürbar, und die bezieht sich nicht allein auf die Beurteilung der politischen Zusammenhänge: Die Einstellung zu Israel und dem Judentum rührt an Grundfragen des eigenen Glaubens. Wenngleich auf christlicher Seite in den zurückliegenden Jahrzehnten – vor allem durch die klare Positionierung Papst Johannes Paul II. – eine radikale Neubesinnung auf die unaufgebbare Verbindung von Judentum und Christentum zu beobachten war, bleiben offensichtlich Fragen, wie etwa: Was genau macht diese Verbindung aus? Deutet die Rede vom „Alten“ Testament bzw. Bund nicht doch darauf hin, dass etwas gänzlich „Neues“ an seine Stelle getreten ist? Wurde der „Gott der Rache“ des Alten Testaments nicht endgültig durch Jesu „Gott der Liebe“ abgelöst? Wie ließe sich das Neue des christlichen Glaubens dann heute glaub-würdig bestimmen? Diesen und möglichen weiteren Fragen möchte die Veranstaltung in intensiver Auseinandersetzung mit biblischen Texten nachgehen.