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1.700 Jahre Konzil von Nizäa

Ein Baum mit vielen verschlungenen Wurzeln und Ästen wird im Hintergrund von der Sonne beleuchtet. Diese wirft ein Strahlenkreuz durch die Äste

“Das ist unglaublich!” Hinter diesem Ausruf kann vieles stehen: Erstaunen und Ablehnung. Glaube und Zweifel. Über das, was un-glaublich ist oder un-glaublich erscheint, kann man daher auch vortrefflich streiten. So, wie bereits vor 1.700 Jahren in Nizäa, dem Tagungsort des ersten ökumenischen (also die ganze Kirche umfassenden) Konzils der Kirchengeschichte, das Kaiser Konstantin der Große im Jahr 325 einberief. Die Teilnehmenden an diesem Konzil – unter ihnen bekannte Personen wie Nikolaus von Myra oder Athanasius der Große – rangen um die Frage, ob Jesus “nur” ein besonders begnadeter und heiligmäßiger Mensch war oder wirklich wesensgleich mit Gott. Ein bloß historisches Ereignis, eine theologische Frage aus längst vergangenen Tagen?  

Nein. Das Ergebnis des Konzils, das Glaubensbekenntnis von Nizäa, wirkt nach. Es ist das erste Glaubensbekenntnis, auf das sich bis heute alle christlichen Konfessionen berufen. Aber auch die Frage nach Jesus hat nicht an Bedeutung verloren. Sie beschäftigt uns bis heute. Wer ist Jesus für unsere Gesellschaft, für unsere Kirche, für mich ganz persönlich? Der Christus? Der Sohn Gottes? Ein Lehrer? Ein Vorbild? Ein Impulsgeber für eine sozial gerechte Welt? Welche Relevanz hat Jesus von Nazaret für mein Leben? 

Unter dem Titel „Unglaublich: Ich glaube - 1.700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa“ wollen wir im Jahr 2025 das gemeinsame ökumenische Zeugnis feiern und zugleich jener Frage nachgehen, die Jesus ganz persönlich an seine Jünger und Jüngerinnen und damit auch an uns heute im Evangelium stellt: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mk 8,29). Wir freuen uns, wenn auch Sie vor Ort sich überlegen, das Jubiläumsjahr 2025 in unterschiedlichen Formaten und mit verschiedenen Aspekten aufzugreifen oder auch bereits geplante Veranstaltungen besuchen und für sich nutzen. Wir sind unglaublich gespannt auf Ihre Ideen und den Austausch! 

Hirtenbrief von Bischof Ackermann

(ab 8. März abrufbar)

Nizänisches Glaubensbekenntnis

Wir glauben an den einen Gott,  
den Vater, den Allmächtigen,  
der alles geschaffen hat,  
Himmel und Erde,  
die sichtbare und die unsichtbare Welt. 

Und an den einen Herrn Jesus Christus,  
Gottes eingeborenen Sohn,  
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:  
Gott von Gott, Licht vom Licht,  
wahrer Gott vom wahren Gott,  
gezeugt, nicht geschaffen,  
eines Wesens mit dem Vater;  
durch ihn ist alles geschaffen.  
Für uns Menschen und zu unserem Heil  
ist er vom Himmel gekommen,  
hat Fleisch angenommen  
durch den Heiligen Geist  
von der Jungfrau Maria  
und ist Mensch geworden. 
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, 
hat gelitten und ist begraben worden,  
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift  
und aufgefahren in den Himmel. 

Er sitzt zur Rechten des Vaters 
und wird wiederkommen in Herrlichkeit, 
zu richten dir Lebenden und die Toten; 
seiner Herrschaft wird kein Ende sein. 

Wir glauben an den Heiligen Geist, 
der Herr ist und lebendig macht, 
der aus dem Vater und dem Sohn* hervorgeht, 
der mit dem Vater und dem Sohn 
angebetet und verherrlicht wird, 
der gesprochen hat durch die Propheten, 
und die eine heilige, katholische/christliche**  
und apostolische Kirche.  
Wir bekennen die eine Taufe 
zur Vergebung der Sünden.  
Wir erwarten die Auferstehung der Toten 
und das Leben der kommenden Welt. 

Amen.  

*“und dem Sohn“ (filioque) ist ein späterer Zusatz, der in den orthodoxen Kirchen nicht bekannt wird und in ökumenischen Gottesdiensten entfallen kann. **“katholisch“ ist hier als weltumspannende Ökumene gemeint und wird deshalb in den evangelischen Kirchen mit „allgemein“ oder „christlich“ wiedergegeben.  

Kontakt

Mechthild Schabo

Mechthild Schabo

Bischöfliches Generalvikariat
Mustorstraße 2
54290 Trier
Judith Rupp

Judith Rupp

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Mustorstraße 2
54290 Trier