Museum am Dom
Platz der Menschenwürde 1
54290 Trier
Abendvortrag: Streitende Theologen und ein machtbewusster Kaiser
Zum Inhalt:
Die trinitätstheologische Diskussion über das Verhältnis des Logos zu Gottvater entwickelte sich etwa seit den zwanziger Jahren des vierten Jahrhunderts von Alexandrien aus zu einem Konflikt, der zu einem Flächenbrand zu werden drohte. Kaiser Konstantin, seit 324 Alleinherrscher des Römischen Reichs und seit geraumer Zeit das Christentum fördernd, sah die Einheit der Kirche in Gefahr. Nicht nur für ihn schien ein großes Konzil, auf das er entsprechenden Einfluss nahm, die richtige Lösung. Der zwischen den versammelten Bischöfen und dem Kaiser sowie seinen kirchlichen Beratern in Nicäa (325) ausgehandelte Kompromiss, den Konstantin in der Folgezeit durchzusetzen versuchte, erfüllte allerdings die mit ihm verknüpften Erwartungen nicht. Stattdessen führte er zu massiver Konfusion.
Prof. Dr. Heike Grieser vertritt das Fach Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU Mainz. Als vorwiegend sozial- und kulturwissenschaftlich arbeitende Theologin und Historikerin forscht sie unter anderem zu den Themen Herrschaft, Sklaverei und Krieg. Ihr Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Christen und Christinnen solche herausfordernden Phänomene reflektierten und wie sie sich im konkreten Umgang mit diesen positionierten. |
Veranstalter:
Theologische Fakultät Trier