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Barrierefreiheit in der Kommunikation

Das Wichtigste

Eine Frau und ein Mann unterhalten sich in Gebärdensprache in einem Büro.

In der Kommunikation zwischen Menschen kann man ganz grob zwei unterschiedliche Typen von Barrieren identifizieren:

  • Barrieren bei der Wahrnehmung und beim Senden von Informationen und
  • Barrieren beim Verstehen. 

Barrieren beim Wahrnehmen und beim Senden von Informationen

Wenn bestimmte Fähigkeiten (Hören, Sehen, Fühlen, Sprechen, motorische Fähigkeiten) fehlen, dann wird Kommunikation erschwert oder unmöglich gemacht. Ein schriftlicher Chat mit einem Teilnehmer, der eine Tastatur nicht bedienen kann, ist eben nicht möglich. Ein akustisches Warnsignal wird von einem tauben Menschen nicht registriert. Kommunikation ist aber möglich, wenn die fehlende Fähigkeit umgangen und auf einen anderen, einen zweiten Kommunikationskanal gesetzt wird.

Aber nicht erst der Ausfall von Fähigkeiten erschwert Kommunikation, sondern bereits die Einschränkung von Fähigkeiten. In der Kommunikation sind besonders die Sinne Hören und Sehen bedeutsam. Einschränkungen beim Hören und Sehen betreffen außerdem besonders viele Menschen. Hier können auf Seiten des Empfängers, aber auch auf Seiten derjenigen, die Informationen geben, die eingeschränkten Sinnesfähigkeiten ergänzt und unterstützt werden. Beispiele: Brille, Lupe, Große Schrift, Vergrößerungsfunktion beim Bildschirm. 

Barrieren beim Verstehen

Barrieren gibt es aber auch beim Verstehen von Informationen. So verstehen viele Menschen die kirchliche Binnensprache nicht mehr. Die Veränderung des Leseverhaltens kann Einfluss auf die Lesefähigkeit von Menschen haben. Aber auch Lernschwierigkeiten verstellen den Zugang zu Informationen.

In der pastoralen Praxis

Für kirchliche Vollzüge ist die Kommunikation von entscheidender Bedeutung, sie ist das wichtigste "Handwerkszeug". Die Kommunikation so barrierefrei wie möglich zu gestalten ist unabdingbar. Kenntnisse dazu, wie Barrieren zu umgehen oder zu verringern sind, können helfen. 

Für die pastorale Praxis spielen folgende Bereiche eine Rolle:

  • Leichte Sprache / Einfache Sprache
  • Barrierefreiheit für Menschen mit Sehbehinderung
  • Barrierefreiheit für Menschen mit Hörbehinderung

Weiterführende Informationen zum Thema barrierefreie Kommunikation

Das BIld zeigt das Foto von Christane Maaß. Die Frau mittleren Alters mit Brille und dunkelblonden, langen Haaren forscht und arbeitet in dem Bereich der leichten Sprache. Neben dem Foto von Frau Maaß steht Verständliche Kommunikation als Voraussetzung für die Inklusion.

Video-Vortrag von Prof. Dr. Christiane Maaß (Forschungsstelle Leichte Sprache, Universität Hildesheim): "Verständliche Kommunikation als Voraussetzung für die Inklusion", gehalten auf dem EKD-Fachforum „Inklusive Kirche gestalten“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (21. bis 22. September 2020)

Buchtipp: Christiane Maaß / Isabel Rink (Hg.), Handbuch Barrierefreie Kommunikation, Berlin 2019, ISBN 978-3-7329-0407-5

"Wie müssen die Texte sein, damit die Menschen in ihrer Verschiedenheit erreicht werden? 
Texte müssen auffindbar, wahrnehmbar, verständlich, verknüpfungsfähig, und akzeptabel sein.Leichte Sprache ist hierzu ein wichtiger Baustein. Barrierefrei werden die Texte aber durch eine Vielzahl von Maßnahmen."


Christiane Maaß in ihrem Video-Vortrag "Verständliche Kommunikation als Voraussetzung für die Inklusion", 2020 (ab Minute 38)