seit 2009 Bischof von Trier.
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Kein anderes Bistum in Deutschland kann auf eine so lange Reihe von Bischöfen zurückblicken wie das Bistum Trier. Der im April 2009 von Papst Benedikt XVI. ernannte Stephan Ackermann ist der 102. Nachfolger des Heiligen Eucharius, also der 103. Bischof von Trier. (Am Rande: Bei seiner Ernennung war Ackermann zugleich der jüngste Bischof in Deutschland...)
Die Reihe der Trierer Bischöfe beginnt schon in der Römerzeit. Der Gründerbischof Eucharius stand in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts der ersten christlichen Gemeinde auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands vor: Trier ist das älteste Bistum Deutschlands.
In die Amtszeit des vierten Trierer Bischofs Agritius fallen die Anfänge des Trierer Doms als Bischofskirche: Der Trierer Dom ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Durch die heilige Helena sollen in dieser Zeit, so heißt es in einer mittelalterlichen Überlieferung, auch die Gebeine des Apostels Matthias und der „Heilige Rock“ – die bis heute im Trierer Dom aufbewahrte Tunika Christi – nach Trier gebracht worden sein. Ein bedeutender Trierer Bischof der Spätantike war im 4. Jahrhundert der Heilige und Märtyrer Paulinus, der sich in Glaubensfragen gegen den römischen Kaiser stellte und deswegen verbannt wurde.
Im 5. Jahrhundert endete in Trier die Römerzeit – Franken waren die neuen Herren in Stadt und Land. Es war eine Zeit des Umbruchs. Auch die Bischöfe wechselten im Übergang vom 5. zum 6. Jahrhundert schnell; aber eine Unterbrechung der Bischofsliste gab es nie. Einer der wichtigsten Bischöfe dieser Zeit war Nicetius (525-566), der den durch eine Brandkatastrophe zerstörten Dom wieder aufbauen ließ.
In der Folgezeit wuchs die politische Bedeutung der Trierer Bischöfe im deutschen Reichsgebiet. Bedeutende Vertreter waren unter anderem Egbert (977-993), der Kanzler von Kaiser Otto II. war, und Poppo von Babenberg (1016-1047). Unter Erzbischof Poppo wurde der vom Normannensturm 882 erneut erheblich beschädigte Trierer Dom restauriert; die Erweiterung nach Westen wurde in Angriff genommen. Im hohen Mittelalter wurden die Erzbischöfe auch immer mehr weltliche Fürsten. Als einer von sieben Kurfürsten im Reich hatte der Trierer Erzbischof zudem offiziell ab 1356 das Recht, den deutschen König mit zu wählen. Bedeutendster Vertreter dieser Epoche war Balduin von Luxemburg (1307-1354). Der letzte Erzbischof und Kurfürst von Trier war der seit 1768 amtierende Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Der Einmarsch französischer Revolutionstruppen und die Säkularisation beendeten seine Herrschaft. 1802 wurde der Franzose Charles Mannay Bischof des jetzt in Frankreich liegenden neuen Bistums Trier. Er trat 1816 zurück, nachdem das linksrheinische Gebiet von Preußen zurückerobert worden war.
1824 wurde Josef Ludwig Alois von Hommer erster Bischof des 1821 nochmals neu umschriebenen Bistums Trier, das jetzt zu Preußen gehörte. Im sogenannten Kulturkampf wurde Bischof Matthias Eberhard (1867-76) für zehn Monate inhaftiert. Ihm folgten auf dem Bischofsstuhl der Elsässer Michael Felix Korum (1881-1921), der Kölner Weihbischof Franz Rudolf Bornewasser (1922-51), der aus Faha an der Saarschleife kommende Matthias Wehr (1951-66) und der aus Weiler (Kreis Cochem-Zell) stammende Bernhard Stein (1967-80).
1981 ernannte Papst Johannes Paul II. Hermann Josef Spital zum Bischof von Trier. Fast 20 Jahre leitete der Münsteraner das Bistum Trier. Sein Nachfolger Reinhard Marx, zuvor Weihbischof in Paderborn, wurde an Ostern 2002 in sein Amt als Bischof von Trier eingeführt. Am 30. November 2007 berief Papst Benedikt XVI. Reinhard Marx als Erzbischof nach München und Freising. Seit der Amtseinführung von Bischof Marx in München, am 2. Februar 2008, war der Trierer Bischofsstuhl vakant. Als Diözesanadministrator stand in dieser Zeit Bischof Robert Brahm an der Spitze der Diözese.
Nach unterschiedlichen Zählungen ist Stephan Ackermann der hundertste oder der einhundertunddritte Bischof von Trier. Es dürfte letztlich nicht zu klären sein, welche Zahl wohl wirklich korrekt ist. Hier jedenfalls ist eine Liste von neunundneunzig Vorgängern im Bischofsamt zu Trier:
1967 - 1980 Bernhard Stein
1951 - 1967 Matthias Wehr
1922 - 1951 Franz Rudolf Bornewasser
1881 - 1921 Michael Felix Korum
1867 - 1876 Matthias Eberhard
1865 - 1867 Leopold Pelldram
1842 - 1864 Wilhelm Arnoldi
1824 - 1836 Josef von Hommer
1802 - 1816 Charles Mannay
1768 - 1801 Klemens Wenzeslaus von Sachsen
1756 - 1768 Johann Philipp von Walderdorf
1729 - 1775 Franz Georg von Schönborn
1716 - 1729 Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg
1711 - 1715 Karl Josef von Lothringen
1676 - 1711 Johann Hugo von Orsbeck
1652 - 1676 Karl Kaspar von der Leyen
1632 - 1652 Philipp Christoph von Sötern
1599 - 1623 Lothar von Metternich
1581 - 1599 Johann VII. von Schönenberg
1567 - 1581 Jakob III. von Eltz
1556 - 1567 Johann VI. von der Leyen
1547 - 1556 Johann V. von Isenburg
1540 - 1547 Johann IV. Ludwig von Hagen
1531 - 1540 Johann III. von Metzenhausen
1511 - 1531 Richard v. Greiffenklau zu Vollrads
1503 - 1511 Jakob II. von Baden
1456 - 1503 Johann II. von Baden
1439 - 1456 Jakob I. von Siereck
1430 - 1439 Rhaban von Helmstätt
1418 - 1430 Otto von Ziegenhain
1388 - 1418 Werner von Falkenstein
1362 - 1388 Kuno II. von Falkenstein
1354 - 1362 Boemund II. von Saarbrücken
1307 - 1354 Balduin von Luxemburg
1300 - 1307 Diether von Nassau
1289 - 1299 Boemund I. von Warsberg
1260 - 1286 Heinrich II. von Finstingen
1242 - 1259 Arnold II. von Isenburg
1212 - 1242 Theoderich II. von Wied
1169 - 1212 Johann I.
1169 - 1183 Arnold I. von Valcourt
1152 - 1169 Hillin von Falmagne
1131 - 1152 Albero von Montreuil
1127 - 1130 Meginher von Falmagne
1124 - 1127 Gottfried von Falmagne
1102 - 1124 Bruno von Brettem
1079 - 1101 Egilbert von Ortenburg
1066 - 1078 Udo von Nellenburg
1066 - 1066 Kuno I. von Pfullingen
1047 - 1066 Eberhard
1016 - 1047 Poppo von Babenberg
1008 - 1015 Megingaud
994 - 1008 Ludolf
977 - 993 Egbert
965 - 977 Theoderich I.
956 - 964 Heinrich I.
931 - 956 Ruotbert
915 - 931 Ruotger
883 - 915 Radbod
869 - 883 Bertolf
847 - 868 Theutgaud
814 - 847 Hetti
809 - 814 Amalarius
805 - 809 Wizzo
791 - 804 Richbod
757 - 791 Wiomad
715 - 753 Milo
705 - 715 Liutwinus
705 Basinus
650 / 697 Numerianus
622 - 647 Moduald
614 Sabaudus
600 Gunderich
566 - 586 Magnerich
526 / 566 Nicetius
525 / 526 Abrunculus
511 / 525 Fibicius
502 Maximinianus
vor 500 Modestus
vor 500 Miletus
vor 500 Volusianus
vor 500 Marus
vor 500 Emerus
um 475 Jamlichus
450 / 458 Cyrillus
449 Severus
414 - 445 Legontius
399 - 407 Mauritius
386 / 399 Felix
374 / 386 Britto
358 - 373 Bonosus
347 - 358 Paulinus
329 / 346 Maximinus
314 / 329 Agritius
nach 300 Maternus
nach 250 Valerius
nach 250 Eucharius