Jugend in El Salvador:Bildung gegen die Angst
Junge Menschen haben es nicht leicht in El Salvador: Der aktuelle Präsident hat sich öffentlich zum Ziel gesetzt, die Bandenkriminalität zu bekämpfen und hart durchzugreifen. Das führt dazu, dass v. a. junge Männer, die mit kriminellen Banden in Verbindung gebracht werden, schnell verhaftet werden. Um mit einer Bande in Verbindung gebracht zu werden, kann es schon ausreichen, sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufzuhalten, im falschen Viertel zu wohnen oder Tattoos oder Frisuren zu tragen, die u. a. unter Bandenmitgliedern üblich sind. In den folgenden Gerichtsverfahren werden oft mehrere hundert Menschen auf einen Schlag verurteilt, ein faires Verfahren ist so gut wie ausgeschlossen. Immer wieder wird kritisiert, dass in den Gefängnissen die Menschenrechte nicht geachtet werden.
Angst ist deshalb der ständige Begleiter der Jugend. Manuel Morán, der Leiter der Caritas von Santa Ana, versucht sie zu vertreiben. Denn Angst lähmt. Stattdessen appelliert er an die positive Energie der Jugendlichen.
Die Caritas unterstützt junge Menschen im Studium finanziell und bietet monatliche Kurse an, in denen Jugendliche lernen, wie sie mit ihren Emotionen konstruktiv umgehen, welche Rechte sie haben oder wie man nachhaltiger wirtschaftet – Themen, die sonst in den Lehrplänen keine Rolle spielen. „Uns geht es um ganzheitliche Bildung“, sagt Psychologin Silma Sandoval, die rechte Hand Moráns. „Wir wollen nicht nur exzellente Akademiker*innen, sondern gute Menschen ausbilden“, sagt die 46-jährige.
Manuel Morán und Silma Sandoval sind im Rahmen der Adveniat-Weihnachtsaktion in Deutschland zu Besuch und berichten von der Situation junger Menschen in El Salvador und über ihre Arbeit mit ihnen bei der Caritas Santa Ana. Anschließend stehen sie für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Saarland (NES) statt.