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Katholikenrat verabschiedet Stellungnahme zu den Herausforderungen der Migration:Migration als Herausforderung annehmen

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Datum:
11. Juli 2024
Von:
Florian Gepp

In seiner letzten Vollversammlung haben die Mitglieder des Katholikenrates eine Stellungnahme zu den Herausforderungen der Migration verabschiedet:

Klimakrise, brutale innerstaatliche Machtkämpfe, Hunger, extreme Geburtenraten: die Migration wird nicht zum Stillstand kommen. Es gilt, nach vertretbaren Lösungen zu suchen, die einerseits die Migration in geordnete Bahnen lenkt und andererseits den Menschenrechten Rechnung trägt.


Der Katholikenrat des Bistums Trier hat in einer Stellungnahme dazu aufgerufen, nicht auf populistische Lösungsangebote hereinzufallen. Es sei notwendig, dass sich die Bürger verlässlich informieren und für ihre eigene Meinung auch einstehen.

Um Ghettos zu verhindern, sollten sich alle um Integration bemühen: Flüchtlinge auf der Straße grüßen, offen sein für neue Bekanntschaften, Engagement in einem Unterstützerkreis.


Die Stellungnahme entlarvt einseitige Sprüche, mit denen Stimmung gemacht werden soll.

Hier einige Beispiele:

"Alle wollen zu uns": Weltweit sind 108 Millionen Menschen auf der Flucht. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 329.000 Asylanträge gestellt. Insgesamt wollen 0,3 Prozent aller Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

"Deutschland den Deutschen": Sind die polnischstämmigen Bergarbeiterfamilien im Ruhrgebiet, die Gastarbeiterfamilien aus Italien und Griechenland inzwischen Deutsche? Über ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Wer soll raus? Die Nazis haben gezeigt, wie es gemeint ist: alles was uns nicht passt, wird vernichtet.

"Die kriegen alles, wir nichts": Asylbewerber werden nach dem Asylbewerberleistungsgesetz unterstützt. Das heißt, in aller Regel bekommen sie etwas weniger als deutsche Langzeitarbeitslose. Die Gerüchte um nicht nachvollziehbare Fantasiezahlungen haben meist ihren Ursprung in Kindergeldzahlungen.

"Die haben alle ein Messer in der Tasche": Seriöse Forscher gehen davon aus, dass die Kriminalitätsrate unter Ausländern etwa gleich groß ist wie die unter deutschen Staatsbürgern, bei Jugendlichen unter 21 Jahren gibt es sogar deutlich weniger Tatverdächtige.

"Die nehmen uns die Arbeit weg": Unter den Flüchtlingen sind hochqualifizierte Fachkräfte, die dringend gebraucht werden. Sonst müssen in Kürze Firmen ihre Produktion drosseln, Krankenhäuser und Altenheime teilweise schließen, in Schulen und Kindergärten wird der Personalmangel katastrophal. Aber: viele Flüchtlinge haben keine reglementierte Ausbildung und konkurrieren in Helfertätigkeiten mit deutschen Arbeitsuchenden.

Den vollständigen Text der Stellungnahme finden Sie hier: Das Dilemma mit der Migration