Zum Inhalt springen

Haushalt für 2024 - Geschäftsbericht 2023

Foto von der Pressekonferenz am 10. Januar 2024

Das Bistum hat am 10. Januar 2024 seinen Haushaltsplan 2024 sowie den Geschäftsbericht 2023 vorgestellt.

Für das Jahr 2024 plant das Bistum Trier mit operativen Erträgen von 425,7 Mio. Euro und operativen Aufwendungen von 461,8 Mio. Euro. Das Verwaltungsergebnis werde somit voraussichtlich ein Defizit von 36,2 Mio. Euro aufweisen. Bei einem geplanten Finanzergebnis von 17,7 Mio. Euro ergebe sich somit für die Haushaltsplanung 2024 ein erwartetes Defizit von 17,9 Mio. Euro. 

Haushalt 2024 - Ergebnisplan
Haushalt 2024 - Investitionsplan

Statements zum Haushalt 2024 und Geschäftsbericht 2023

Vor gut drei Wochen hat sich der Start der Bistumssynode 2013 zum zehnten Mal gejährt. Es waren zehn Jahre harter Arbeit, um Veränderungen herbeizuführen, die uns helfen sollen, auch zukünftig lebendig Kirche in der Welt zu gestalten

Die vielfältigen Veränderungsprozesse sind Ihnen ja meist schon aus anderen Zusammenhängen, bei denen wir darüber informiert haben, bekannt:

  • Veränderung der territorialen Strukturen durch Ablösung der Dekanate durch die Pastoralen Räume und die Fusion der Pfarreien 
  • Verabschiedung des Haushaltssicherungskonzeptes Ende 2022, mit dem wir unsere finanzielle Situation nachhaltig auf gesunde Füße stellen wollen. Über den aktuellen Stand der Umsetzung werden wir Sie in dieser Pressekonferenz noch informieren. So viel vorweg: Die Entwicklungen in 2023 - deutlich gestiegene Kirchenaustrittszahlen, um mehr als 5% gesunkene Kirchensteuerreinnahmen und inflationsbedingt erhöhte Sach- und Personalkosten - machen das Haushaltssicherungskonzept noch dringlicher. 
  • stete Bemühungen um Verbesserungen in den Bereichen Prävention – Intervention - Aufarbeitung im Zusammenhang von sexuellem Missbrauch im Bereich der Kirche. Der erste Jahresbericht dazu wurde Ihnen von Bischof Ackermann vor wenigen Wochen vorgestellt. 
  • Im Jahr 2023 haben wir auch unsere Verwaltung im Generalvikariat strukturell neu aufgestellt, mit dem Ziel, unsere Dienstleistungen für die Pfarreien und Einrichtungen in der Fläche des Bistums kundenorientiert, effektiv und straff anzubieten und dabei, wo immer möglich, Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse subsidiär abzugeben.

All diese kircheninternen Herausforderungen und vor allem unser Ziel, als katholische Kirche unsere Gesellschaft und Welt mitzugestalten, werden wir nicht meistern können, wenn wir nicht auch auf das schauen, was in der Welt passiert.

  • Die Corona- Krise steckt uns bleibend in den Knochen. Die psychischen Folgen, insbesondere bei den jungen Menschen, sind deutlich zu spüren. 
  • Der Fachkräftemangel geht auch an den kirchlichen Diensten nicht spurlos vorbei. Fehlende Personalressourcen betreffen nahezu alle Handlungsfelder des Bistums.  
  • Den Herausforderungen durch den Klimawandel und dem Ziel, das wir uns gesetzt haben, bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein, stellen wir uns. Nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Bereich des Bistums an der Ahr, in der Eifel und an der Mosel verpflichten uns geradezu dazu, Fürsorge für das „gemeinsame Haus“ (Papst Franziskus) und die Mitmenschen zu übernehmen. 
  • Die weltweite Sorge um den Frieden angesichts schwerer Kriege in Europa, im Nahen Osten und an vielen verborgenen Orten, sowie angesichts von zunehmenden extremen politischen Tendenzen können und wollen wir nicht ignorieren. Die frohe Botschaft Jesu „Friede sei mit euch“ durchzieht sein ganzes Leben von seiner Geburt an bis zu seiner Auferstehung.

Ja, das Vertrauen in die Institution Kirche hat spürbar abgenommen, aber dort, 
wo vor Ort und konkret Kirche erlebt wird,  
wie sie Gemeinschaft fördert,  
wie sie hilfsbereit an der Seite der Armen steht,  
wie sie Menschen in den Wechselfällen des Lebens begleitet,  
wie sie in Glauben und Gottvertrauen das Leben feiert, 
dort wird sie als bereichernd und glaubwürdig erlebt und wertgeschätzt. 

Daher wundert es nicht, dass neben den Pfarreien die Bildungs- und Erziehungseinrichtungen des Bistums eine enorme Nachfrage verzeichnen. Gleiches gilt für die Freizeitangebote im Kinder- und Jugendbereich, die nach Corona wieder sehr beliebt sind (vgl. Schwerpunkt des Geschäftsberichtes 2023). Menschen, die in persönlichen Krisen sind, sei es psychisch oder materiell, sind bei der kirchlichen Lebensberatung und den Diensten der Caritas gut aufgehoben. 

Das wird unsere Anstrengung in der kommenden Zeit besonders prägen: das Bemühen um die „Orte von Kirche“. Es gilt neu und wieder zu entdecken, wo kirchliches Leben und Handeln stattfindet – aus der frohen Botschaft Jesu heraus und zum Wohle der Menschen. Diese Orte wollen wir mit den angestoßenen Veränderungen fördern – mit unseren begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen, aber auch mit dem Rückenwind der Begeisterung des Glaubens und der Freude am Menschsein. 

Ulrich von Plettenberg 
Generalvikar 
Trier, 10. Januar 2024 

Informationen zur Finanzlage 

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Verlust in Höhe von 19,5 Mio. Euro (Vorjahr 35,3 Mio. Euro). Das Jahresergebnis ist erstmals geprägt von einem negativen Verwaltungsergebnis in Höhe von 17,0 Mio. Euro und einem negativen Finanzergebnis von 2,5 Mio. Euro. Das Eigenkapital des Bistums Trier reduziert sich gegenüber dem Vorjahr in Höhe des negativen Jahresergebnisses mit 19,5 Mio. Euro auf 197,6 Mio. Euro (Vorjahr 217,1 Mio. Euro). 

Die Gewinn- und Verlustrechnung 2022 schließt im Jahresergebnis mit Erträgen von 457,7 Mio. Euro (Vorjahr: 445,4 Mio. Euro) und Aufwendungen in Höhe von 477,2 Mio. Euro (Vorjahr: 480,7 Mio. Euro) ab. Im Haushaltsplan 2022 war ein Defizit von 37,0 Mio. Euro geplant. Es wird ein Verlust von 19,5 Mio. Euro ausgewiesen (Vorjahr: Verlust 35,3 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Auflösung von Rücklagen in Höhe von 4,0 Mio. Euro und der Bildung von Rücklagen mit 4,0 Mio. Euro wird ein Bilanzverlust von 19,5 Mio. Euro ausgewiesen (Vorjahr: 34,6 Mio. Euro). 

Die Einnahmeseite ist geprägt durch die Kirchensteuereinnahmen. Insgesamt betrug das Kirchensteueraufkommen 329,7 Mio. Euro (Vorjahr: 331,3 Mio. Euro) und die Prognose für die kommenden Jahre ist weiter fallend. 

Damit hat sich das Eigenkapital seit 2018 von 320,6 Mio. Euro um 123 Mio. Euro reduziert und wäre bei Fortsetzung dieser Entwicklung - und es gibt wenig Anzeichen für eine Trendumkehr - in den nächsten Jahren komplett aufgebraucht. Da das Finanzergebnis nur begrenzt von der Bistumsleitung beeinflusst werden kann und wesentlich von der Kapitalmarktzinsentwicklung abhängt, liegt der Fokus auf einem schnellstmöglich zu erzielenden ausgeglichenen Verwaltungsergebnis.   

Im abgelaufenen Jahr 2023 sind bereits organisatorische Änderungen erfolgt, die eine effizientere Aufgabenerfüllung fördern sollen. Ebenso sind von den Bereichsleitungen für die kommenden Jahre mehr als 140 Einzelmaßnahmen zur Haushaltssicherung entwickelt worden, die auf die gesamte Laufzeit des Haushaltssicherungsprozesse gesehen konkrete Kostensenkungen im Personal- und Sachbereich ergeben werden. 

Stand Haushaltssicherung 
Die Haushaltssicherungsmaßnahmen sind sowohl langfristig als auch kurzfristig entwickelt worden. Im Jahr 2023 haben wir in eine neue Standardsoftware investiert, um gleichzeitig teils veraltete und kostenintensive Software-Module abzuschalten. Finanzielle Effekte sind im vergangenen Jahr noch nicht sichtbar geworden. Allerdings konnten wir durch einen Einstellungsstopp und eine restriktive Nachbesetzungspolitik erreichen, dass der Stellenplan leicht abgesenkt werden konnte. Für das Jahr 2024 erwarten wir erste sichtbare Effekte der Haushaltssicherung und rechnen mit Einsparungen um die 7 Mio. Euro. Neben kleineren Maßnahmen werden etwa die Baukostenzuschüsse um 2 Mio. Euro reduziert. 

Um in gebotener Kürze ein ausgeglichenes Verwaltungsergebnis zu erreichen, werden die gesetzten Ziele über eine Drei-Jahres-Finanzplanung verfolgt und vom Controlling überwacht. Der Personalaufwand ist aktuell durch inflationsbedingte, außerordentlich hohe Tarifabschlüsse gekennzeichnet, gleichzeitig können zahlreiche Planstellen aufgrund des Fachkräftemangels nicht besetzt werden.   

In den Sachaufwendungen sind die Ausgaben für den Immobilienunterhalt der wesentliche Posten. Das dazu entwickelte Immobilienkonzept ist mit 5 Pilot-Kirchengemeinden gestartet. Insgesamt erleben wir ein großes Interesse am Immobilienkonzept. Neben den Pilotgemeinden gibt es auch weitere Kirchengemeinden, die sich bereits mit dem Thema befassen. 

Die Bistumsleitung arbeitet aber nicht nur an Kostensenkungen, sondern versucht gemeinsam mit den Kirchengemeinden deren Immobilienportfolio zu optimieren (Objektentwicklungen) sowie über die Nutzung der Liegenschaftsflächen mittels einer Energiegesellschaft Erträge aus erneuerbaren Energien zu erzielen und die gesteckten Ziele zur Klimaneutralität zu erreichen. Hier sind wir derzeit in der Konzeptphase; erste Reaktionen aus den Kirchengemeinden, aber auch aus Kommunen sind ermutigend. 

Andreas Trogsch 
Leitender Direktor 
10. Januar 2024 

Bundesweit 2022

Die katholische Kirche in Deutschland hat im Juni 2023 umfassende Zahlen und Fakten in einer Arbeitshilfe präsentiert. Mit Schaubildern, Diagrammen, Grafiken und persönlichen Zeugnissen werden unter anderem die Eckdaten kirchlichen Lebens, die Zahlen zu kategorialer Seelsorge, muttersprachlichen Gemeinden, Jugendarbeit und den Bildungs- und Kulturangeboten der Kirche dargestellt. Das Engagement für Notleidende und Geflüchtete, die Caritasarbeit und der Einsatz der Hilfswerke spielen ebenso eine Rolle wie die Arbeit der Orden und Verbände. In dieser Ausgabe werden mit den Schwerpunktthemen „Künstliche Intelligenz und Kirche“, „Kirche sozial“ und „Kirche synodal“ besondere Akzente gesetzt. Auch die Herausforderungen zu sexualisierter Gewalt und Prävention werden thematisiert.

Die Broschüre kann auf den Seiten der DBK bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.

Haushaltssicherung

Das Bistum Trier hat 2021 einen Prozess zur Haushaltssicherung gestartet. Alle Informationen finden Sie auf dieser Seite (und mit Klick auf das Vorschaubild).