Zum Inhalt springen

Haushalt für 2025 - Geschäftsbericht 2024

Foto von der Pressekonferenz am 16.01.2025

Das Bistum hat am 16. Januar 2025 seinen Haushaltsplan 2025 sowie den Geschäftsbericht 2024 vorgestellt.

Für das Jahr 2025 plant das Bistum Trier mit operativen Erträgen von 529,3 Mio. Euro und operativen Aufwendungen von 518,4 Mio. Euro. Das Verwaltungsergebnis werde somit voraussichtlich ein Plus von 10,9 Mio. Euro aufweisen. Bei einem geplanten Finanzergebnis von 15 Mio. Euro ergebe sich für die Haushaltsplanung 2025 ein erwartetes Plus von 25,9 Mio. Euro. Dieses positive Ergebnis fußt auf einen Strukturwechsel in der Altersversorgung des beamtenähnlichen Lehrpersonals in Rheinland-Pfalz.

Tabellarische Übersicht des Ergebnisplans
Tabellarische Übersicht des Investitionsplans 2025

Statements zum Haushalt 2025 und Geschäftsbericht 2024

„Da Sein. Für Mensch und Welt“ 

„Da Sein. Für Mensch und Welt“ – das ist ein Leitmotiv, das wir uns vor wenigen Jahren im Zusammenhang der diakonischen Kirchenentwicklung gegeben haben.  

„Da Sein. Für Mensch und Welt – das heißt, respektvoll, auf Augenhöhe und offen in Begegnung gehen. Es heißt, hinsehen, hinhören und wahrnehmen, was ist. Was sind die Themen, die Menschen umtreiben? Was ist es, das Hoffnung und Freude schenkt, das Leid und Trauer verursacht? Was ist nötig, um gut heute und in Zukunft auf unserer Erde leben zu können?  

Auf unserer Internetseite werden zahlreiche Initiativen und Veranstaltungen im Bistum Trier aufgeführt, die der Umsetzung dieser Haltung und dieses Leitmotivs dienen, die beispielhaft zeigen, wie Kirche sich in Welt und Gesellschaft einbringt.  

„Da sein” – etwa in den Beratungsdiensten 

„Da sein” wird ganz explizit in den Beratungsdiensten des Bistums ersichtlich. Deren Arbeit beleuchten wir exemplarisch in unserem Geschäftsbericht 2024. An 20 Standorten im Bistum und zusätzlich bei der ökumenisch angebotenen Telefonseelsorge beraten Psycholog*innen und Pädagog*innen oder eigens qualifizierte Ehrenamtliche Menschen, unabhängig von Religion, Weltanschauung und Herkunft. Egal ob bei den Lebensberatungsstellen oder bei der Telefonseelsorge, ob haupt- oder ehrenamtlich – hier wird ohne großes Aufheben und fernab der breiten Öffentlichkeit, dafür aber in sehr wirksamer Weise und nah am Leben der Menschen ein wertvoller Dienst getan für alle, die ihn brauchen. Ein Blick in die konkreten Tätigkeiten und Aufgaben lohnt sich.  

Diözesanökonom benannt – Diözesanrat beschließt Haushalt 2025 

Auf zwei Neuigkeiten möchte ich Sie noch besonders hinweisen:  

Seit dem 1. Januar 2025 hat das Bistum einen vom Generalvikar unabhängig agierenden „Diözesanökonom“. Bischof Stephan Ackermann hat dazu den Bereichsleiter Finanzen und Controlling, Manfred Wagner, ernannt. Bisher lag die strategische und operative Verantwortung für die Vermögensverwaltung und Tätigung der Ausgaben beim Generalvikar. Auch wenn ich (und meine Vorgänger) dies immer in enger Zusammenarbeit mit der Leitung des Bereichs Finanzen ausgeübt haben, ist es sowohl vom Kirchenrecht vorgesehen wie auch aus Compliance-Gründen sinnvoll, strategische und operative Verantwortung zu trennen. Die strategischen, grundlegenden Entscheidungen werden weiterhin vom Bischof, in Zusammenarbeit mit Generalvikar und Leitendem Direktor, getroffen. Das operative, konkrete Geschäft obliegt dem Diözesanökonom.  

Herr Wagner wird Ihnen gleich den Haushaltsplan 2025 vorstellen, der erstmals von unserem neuen Diözesanrat beschlossen worden ist. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir seit Ende 2024 einen Diözesanrat, in dem die bisherigen Gremien Diözesanpastoralrat und Kirchensteuerrat zusammengefasst sind und nunmehr als synodal verfasster Rat den Bischof in den grundlegenden Angelegenheiten des Bistums berät. Dort liegt ab sofort auch die Verantwortung für die Beschlussfassung für den Haushaltsplan und das Jahresergebnis. Der heute vorgelegte Haushaltsplan wurde am vergangenen Wochenende dem Diözesanrat vorgelegt und nach Beratung beschlossen.  

Trier, 16. Januar 2025
Ulrich von Plettenberg  
Generalvikar  

 

Zur Einordnung der finanziellen Situation des Bistums Trier 

Das Geschäftsjahr 2023 schließt mit einem Bilanzverlust von rund 4 Mio., das ist zwar etwas besser als geplant, kann aber nicht befriedigend sein. Insbesondere deshalb, weil das Verwaltungsergebnis mit -25 Mio. Euro anzeigt, dass wir im operativen Bereich weiterhin wesentlich mehr Geld ausgeben als zugeflossen ist.  
Dass wir nicht das einzige Bistum in dieser Lage sind, kann nicht wirklich trösten.  

Das Bistum Trier ist auch weiterhin wie nahezu alle anderen Bistümer in Deutschland in einem Konsolidierungsprozess. Als Organisation, die unmittelbar von der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und Kapitalmarktentwicklung abhängt, befindet sich das Bistum Trier seit Jahren in der Situation, sein umfangreiches Angebot an die Menschen bei steigenden Kosten stetig zu erbringen, während das Kirchensteueraufkommen nicht entsprechend steigt bzw. zurückgehen wird.   
Dieser Trend wird sich stabilisieren; angesichts der Kirchenaustritte und der demografischen Entwicklung ist eine Umkehr nicht zu erwarten. Dementsprechend werden wir auch das Jahr 2024 nicht mit einer schwarzen Null schließen – so die vorläufigen Auswertungen. 

Dienstleistung von Menschen für Menschen 

Die Dienstleistungen des Bistums an Menschen werden auch in Zeiten von Digitalisierung und KI von Menschen erbracht und sind daher personalkostenintensiv. Während digitale Spendenkörbchen sicher auch im Bistum Trier irgendwann Realität sein werden, stehen Seelsorgegespräche mit „Alexa“ nicht auf der Agenda. Dennoch ist es alternativlos, Art und Umfang des Leistungsangebots an den Bedarf und die finanziellen Möglichkeiten anzupassen.   

Dazu wurden und werden auch weiterhin kontinuierlich Maßnahmen entwickelt und umgesetzt (Haushaltssicherung): Stichworte sind   

  • Einzelprüfung bei Wiederbesetzung von freiwerdenden Stellen  
  • Reduzierung der Sachkosten (Kürzungen von Zuschüssen, Aufbau Zentraleinkauf)   
  • Investitionen in Digitalisierung/Automatisierung von Prozessschritten  
  • Immobilienstrategie zur Optimierung des bistumsweiten Immobilienbestands  
  • Fusionierung der Kirchengemeinden (Abschluss 2026)  
  • Neuorganisation der Verwaltungsunterstützung für Kirchengemeinden und Pastorale Räume  
  • Ertragserzielung (Erneuerbare Energien, Beiträge, Fördergelder)   

Wir sehen allerdings, dass die bisher erzielten Kostensenkungen (noch) nicht Schritt halten mit dem Wegbrechen der Einnahmen. Die Folge ist ein negatives Verwaltungsergebnis. Unser Ziel muss jedoch auch ein ausgeglichener Verwaltungshaushalt sein; der Griff in die Rücklagen des Bistums hat dazu geführt, dass sich das Eigenkapital des Bistums von 2013 bis 2023 halbiert hat.  

Bemühungen des Bistums, Einnahmen zu erhöhen   

Das Bistum bietet den Menschen ein breites Angebot an seelsorgerischen und pastoralen Leistungen an sowie Schul- und Kindergartenplätze. Letztere sind Staatsaufgaben und werden größtenteils refinanziert. Dennoch sind wir bemüht, höhere Refinanzierungen von der öffentlichen Hand zu erhalten, um an diesen Leistungen keine Abstriche machen zu müssen. Im Schulbereich wird vermutlich auch eine frewillige Beteiligung der Eltern notwendig werden; dazu gehen wir in der kommenden Woche mit Elternvertretungen ins Gespräch. Ein weiteres wesentliches Potential bildet der bistumsweite Immobilienbestand mit Wohngebäuden und Ländereien, die sich in Besitz der Kirchengemeinden befinden. Aktuell werden daraus Einnahmen von rund 12 Mio. Euro in den Kirchengemeinden erzielt. Ziel ist eine deutliche Einnahmeerhöhung durch marktübliche Mieten und Pachten, Veräußerung, Umnutzungen, erweiterte Nutzungen und Neubauten (Immobilienstrategie), Nutzung der vielen Dach- und Freiflächen für PV-Anlagen, letztere auch für Windräder. 

Haushaltssicherungsprozess läuft weiter

In dem 2021 begonnenen Haushaltssicherungsprozess sind mehr als 150 Einsparmaßnahmen über alle Funktionsbereiche des Bistums entwickelt worden, die in den kommenden Jahren die Ausgaben um rund 100 Mio. Euro senken werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen und seit der Reorganisation 2023 kontinuierlich weiterer identifizierter Maßnahmen läuft planmäßig. Der Umsetzungsprozess wird von einem im Jahr 2024 implementierten Lenkungsausschuss überwacht, der mit externen ehrenamtlichen Finanzexperten sowie einem Mitglied der Mitarbeitervertretung besetzt ist. Ferner unterstützt der Lenkungsausschuss die Bereichsleitungen mit seiner Expertise bei der Identifizierung von Kostensenkungs- und Ertragserhöhungsmöglichkeiten.     

Trier, 16. Januar 2025 
Andreas Trogsch
Leitender Direktor  

 

Bundesweit 2023

Zum 14. Mal präsentiert die katholische Kirche in Deutschland umfassende Zahlen und Fakten in einer Arbeitshilfe. Mit Schaubildern, Diagrammen, Grafiken und persönlichen Zeugnissen werden unter anderem die Eckdaten kirchlichen Lebens, die Zahlen zu kategorialer Seelsorge, Gemeinden anderer Sprachen und Riten, Jugendarbeit und den Bildungs- und Kulturangeboten der Kirche dargestellt. Das Engagement für Notleidende und Geflüchtete, die Caritasarbeit und der Einsatz der Hilfswerke spielen ebenso eine Rolle wie die Arbeit der Orden und Verbände. In dieser Ausgabe werden mit den Schwerpunktthemen „Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft“, „Kirche: eine große Friedensbewegung unserer Zeit“ und „Synodalität im Vatikan und in Deutschland“ besondere Akzente gesetzt. Auch die Herausforderungen zu sexualisierter Gewalt und Prävention werden thematisiert

Die Broschüre kann auf den Seiten der DBK bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.

Haushaltssicherung

Das Bistum Trier hat 2021 einen Prozess zur Haushaltssicherung gestartet.